Electric Guitar DIY Teil 2: Schalter & Taster

Bild eines E-Fachs einer E-Gitarre.

Schalter für E-Gitarre verständlich erklärt

Bevor wir uns an die ersten eigenen Wiring-Modifikationen wagen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf eines der wichtigsten Bauteile einer Gitarrenschaltung: die Schalter. Wie der Name unschwer vermuten lässt, können Schalter für wirklich jeden Spaß genutzt werden: Du willst aus einem Humbucker einen Single-Coil machen? Check! Phasenumkehr für deine Pickups? Check! Kill Switch für Stutter-Effekte? Check! Im Grunde genommen gibt es nichts, was man nicht mit dem richtigen Schalter umsetzen könnte. Daher schauen wir uns die verschiedenen Schaltertypen im Schnelldurchgang an, damit du für dein Projekt das passende Bauteil findest!

Schalter oder Taster?

Der Unterschied zwischen Schalter und Taster ist schnell erklärt: Während ein Schalter einmal gedrückt in seiner eingestellten Position bleibt, springt der Taster wieder in die Aus-Position, sobald er nicht mehr gedrückt wird.

Bild eines Kippschalters und eines Tasters.
Schalter & Taster (Bild: Göldo/Reichelt)

Schalter kommen für alle Funktionen zum Einsatz, in denen der Schaltzustand dauerhaft gehalten werden soll, beispielsweise als An- und Ausschalter von Geräten. Taster hingegen nur für momentane Funktionen, zum Beispiel Türklingeln. Würden wir unsere Verstärker über Taster anschalten, hätten wir nur noch eine Hand zum Gitarre Spielen frei. Andersherum wäre ein Schalter statt Taster für eine Türklingel eine willkommene Einladung für besonders fiese Klingelstreiche 😉

SPST, DPDT & co – Schalteraufbau

Als nächstes sollten wir prüfen, was der Schalter eigentlich genau macht, sobald wir ihn betätigen. Die wichtigste Information für uns ist die Anzahl der Schaltebenen und wie viele Schaltkontakte pro Ebene geschaltet werden.

SPST-Schalter

Die einfachste Schalterform ist der SPST-Schalter. Die Bezeichnung steht für ‚Single Pole, Single Throw‚, wir haben also eine Schaltebene, die einen Schaltkontakt öffnet oder schließt. Man nennt diese Schalterform auch Einschalter oder Unterbrecher. Sie sind gut daran erkennbar, dass sie nur zwei Kontaktpunkte zum Anlöten haben.

Schaltdiagramm eines SPST-Schalters.
SPST-Schalter

SPDT-Schalter

Single Pole, Double Throw‚, heißt: eine Schaltebene, die zwischen zwei Schaltkontakten (Double Throw) hin- und herschaltet. Im Gegensatz zum SPST ist immer einer der beiden Kontakte geschlossen, daher nennt man ihn auch Wechselschalter. SPDT-Schalter werden in Gitarrenschaltungen gerne als Kill Switch verwendet, indem sie das Signal entweder zum Tonabnehmer oder zur Masse senden. SPDT-Schalter haben drei Lötkontakte (einen Eingang und zwei Ausgänge).

Schaltdiagramm eines SPDT-Schalters.
SPDT-Schalter

DPST-Schalter

Der DPST ist im Grunde genommen ein SPST, der auf zwei Schaltebenen agiert (Double Pole). Bei Betätigung des Schalters bedienen wir sozusagen zwei SPST-Schalter gleichzeitig und können mit einer Schalterbewegung zwei voneinander unabhängige Schalterkreise simultan öffnen und schließen.

Schaltdiagramm eines DPST-Schalters.
DPST-Schalter

DPDT-Schalter

Ein DPDT-Schalter ist ein Wechselschalter mit zwei voneinander unabhängigen Schaltebenen (Double Pole). Im Endeffekt haben wir also zwei SPDT-Schalter, die gleichzeitig bedient werden. DPDT-Schalter können genutzt werden, um zwei voneinander unabhängige Signale mit einer einzigen Schalterbewegung zwischen jeweils zwei Kontakten hin- und herzuschalten.

Schaltdiagramm eines DPDT-Schalters
DPDT-Schalter

 

Damit solltet ihr nun alles Wichtige über Schalter und Taster wissen, um die richtigen Komponenten für eure DIY-Kreationen zu finden. Nachdem wir die trockene Theorie nun hinter uns gelassen haben, schauen wir uns im nächsten Teil unserer ‚Electric Guitar DIY‘-Serie ein paar Beispiele für nützliche Modifikationen an, die ihr ganz leicht selber umsetzen könnt – es wird also endlich spannend! 😉

Electric Guitar DIY

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