Effektiv üben auf der Gitarre – unsere Top-Tipps

Effektiv Gitarre üben

Die meisten Gitarrenschüler kennen es. Trotz ambitionierten Übens will es einfach nicht richtig klappen und die Fortschritte lassen auf sich warten. Die gute Nachricht ist: Es liegt nicht etwa an fehlendem Talent, sondern an Übungsroutine und Effizienz. „Einfach drauf losspielen“ bringt dich leider selten weiter. In diesem Beitrag gebe ich dir Tipps, wie du deine Strategie verbessern kannst, um wieder voranzuschreiten und dir selbst Erfolgsmomente zu schaffen. Gitarre effektiv üben ist die Grundvoraussetzung für musikalischen Fortschritt.

Zuallererst: Planung ist (fast) alles

Mein Übeheft für Gitarre effektiv üben
Mit dem Übungsheft kannst du deinen Übungsprozess dokumentieren. Bild: Acoustic Music Books

Der wichtigste Schritt ist zweifelsohne das Festsetzen regelmäßiger, aber zielgerichteter Übungseinheiten. Es bringt mehr, täglich zehn bis 20 Minuten mit einem klaren Ziel zu üben, als einmal die Woche für zwei Stunden planlos zu klimpern und die Woche darauf schon wieder alles vergessen zu haben. Du wirst sehen, dass sich deine Motorik besser an die Technik gewöhnt und Neues nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Dabei variiert die allgemeine Empfehlung je nach Erfahrungslevel. So sollten Anfänger sich auf 15 bis 30 Minuten täglich beschränken, um ihre Handmuskeln und Fingerkuppen schonend an die Gitarre zu gewöhnen. Außerdem ist der Anfang noch weitaus fordernder, besonders für jene mit geringen musikalischen Vorkenntnissen. Die Zeit lässt sich dazu neben der Schule oder der Arbeit auch meist problemlos in den Alltag integrieren.

Fortgeschrittene nehmen sich idealerweise 30 bis 60 Minuten täglich Zeit, um ihre Technik und ihr Repertoire zu erweitern. Außerdem spielt hier auch das freie Musizieren eine Rolle. Skills wie Improvisation oder auch selbstständiges Songwriting nehmen etwas mehr Zeit in Anspruch und durchlaufen einen kreativen Prozess, der eben nicht innerhalb weniger Minuten großartige Ergebnisse liefert.

Profis hingegen sind in der Regel so sicher in der Materie, dass sie lieber mehrere Kurze Einheiten täglich einplanen. Darüber hinaus lernt das Gehirn besser in Intervallen.

Wenn du Unterstützung in der Planung benötigst, kannst du auch auf Hilfsmittel wie Mein Übeheft – Das 5 Minuten-Prinzip von Karl Knopf zurückgreifen. Mit einem beschreibbaren Zeitplan und mehr Tabellen sowie hilfreichen Tipps kannst du dich noch besser organisieren und Fortschritte dokumentieren.

Mit klaren Zielen Gitarre effektiv üben

Wie eingangs schon erwähnt steht und fällt der Lernerfolg mit der Übungsstrategie. Setze dir daher für jede Session ein konkretes Ziel, um effektiv auf der Gitarre zu üben. Dazu zählen beispielsweise, einen Akkordwechsel flüssig zu spielen oder die Anschlagshand rhythmisch zu stabilisieren. Bist du gerade dabei, dir ein Repertoire an Songs aufzubauen, dann fokussiere dich auf ein Stück nach dem anderen. Es ist besser, ein Lied oder Riff vollständig durchzuspielen, als sich mit vielen parallel zu beschäftigen.

So kannst du deinen Fortschritt messbar machen und bleibst motiviert.

Langsam üben – schnell Fortschritte machen

Wie bei nahezu allem stellt dir auch beim Gitarre Lernen die Ungeduld ein Bein. Auch wenn du deine Lieblingssongs oder schöne Melodien natürlich möglichst schnell können willst, wirst du nicht drum herumkommen, sie dir langsam, sauber und bewusst anzueignen. Nur so bleiben die richtigen Bewegungen und Abfolgen in Gedächtnis. Um stumpfes Wiederholen zu vermeiden, sorge für Spaß und Abwechslung, indem du deine Songs in kleinen Abschnitten lernst, Anschlag und Dynamik variierst und bekannte Elemente neu kombinierst. So bekommst du ein noch besseres Gefühl für die Musik und den Rhythmus.

Zur Unterstützung kannst du dabei auch auf Hilfsmittel wie Metronome zurückgreifen, die dabei helfen, dass dir die Finger nicht davonlaufen. Außerdem kannst du mit ihnen die Schnelligkeit schrittweise erhöhen, bis du das richtige Tempo erlangt hast. Viele Notenbücher bieten dir zusätzliche Audioaufnahmen und Playalongs, die du parallel laufen lassen und dich am Original orientieren kannst. So bekommst du ganz nebenbei noch ein tolles Klangerlebnis und Bandfeeling dazu.

Korg MA-2 BK Metronome
Metronome gibt es schon günstig im kompakten Format. Bild: Korg

Feedback suchen

Tipps von erfahrenen Gitarristen sind Gold wert. Nimmst du Gitarrenunterricht, bekommst du deine qualifizierte Rückmeldung natürlich direkt von deinem Gitarrenlehrer oder deiner Gitarrenlehrerin. Bist du hingegen Selbstlerner, solltest du unbedingt sicherstellen, dass sich nicht unbemerkt falsche Techniken einschleichen. Frage daher Fortgeschrittene, schau dir Video-Tutorials an (die gibt es schließlich zuhauf auf YouTube) und filme dich selbst beim Spielen. Die richtige Technik ist schließlich das Fundament für gute Gitarristen.

Das richtige Mindset

Fazit: Struktur und die richtige Haltung sind der Schlüssel und machen den Unterschied zwischen Stagnation und Fortschritt. Denn Gitarre zu lernen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wer sich in Geduld übt und auf Babysteps setzt, verbucht nachhaltige Erfolge. Dazu musst du dir Fehler und Rückschläge zugestehen. Sie gehören einfach zum Lernprozess dazu und sorgen dafür, dass du Ausdauer an den Tag legst. Es geht um Kontinuität und nicht Perfektion. Wäre es so einfach, ein Instrument zu erlernen, wäre es schließlich keine Kunst.

Mindset und Struktur gehen also Hand in Hand. Ein gutes Mindset sorgt dabei dafür, dass du die Flinte nicht ins Korn schmeißt, während die Struktur dem Üben einen klaren Rahmen für echte Fortschritte gibt. Wie du siehst, ist die richtige Routine auch kein Hexenwerk. Bereits kleine Änderungen machen einen deutlichen Unterschied und führen zum Wachstum.

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