Looper unter 100,- € – Hölle auf Repeat oder himmlische Helfer?

Looper-Übersicht

Looper-Pedale sind im Prinzip nichts anderes als dein persönlicher, manchmal geduldiger und manchmal gemeiner Rhythmusgitarrist im Bodenformat. Einmal draufgetreten, Phrase eingespielt und schon läuft die Schleife. Während diese ihre Runden macht, kannst du mit Melodien, Soli und verschiedenen Voicings für Begleitstimmen experimentieren. Profis wie Tash Sultana oder Ed Sheeran können mit Loopern ganze Headliner-Sets im Alleingang bestreiten! Die gute Nachricht: Um in das Thema einzusteigen musst du nicht gleich dreistellig investieren – es gibt spannende Kandidaten unter 100 €.

Wir schauen uns fünf typische Vertreter dieser Budget-Klasse an:

  • Fame Looper
  • Fame Twin Looper
  • TC Electronic Ditto 2
  • TC Electronic Ditto Stereo
  • Mooer Groove Loop

Überblick: Was können die Pedale grundsätzlich?

Alle fünf Geräte sind klassische Phrase-Looper im Bodentreter-Format. Sie arbeiten mit digitaler Aufnahme (in der Regel 24 Bit), lassen mehrere Overdubs zu und lassen sich per Fußschalter starten, stoppen und löschen. Unterschiede gibt es vor allem bei:

  • Aufnahmezeit & Speichern (5 oder 10 Minuten, teils Speicherplätze)
  • Mono vs. Stereo
  • Extras wie Drum-Machine, Tempo-Effekte oder App-Anbindung
  • Bedienphilosophie: absolute Minimalisten (one Button 4 all) vs. „etwas mehr Kontrolle“ (Rec. & Stop Funktion separat)

Fame Looper – der Minimalist für Einsteiger

Fame Looper
Fame Looper

Der Fame Looper ist so ziemlich die Essenz eines Budget-Loopers: kleines Gehäuse, ein Fußschalter, ein Level-Regler – fertig. Er bietet bis zu 10 Minuten Aufnahmezeit, unbegrenzte Overdubs und ist explizit als kompaktes Phrase-Pedal für Solokünstler und Songwriter gedacht.

In der Praxis heißt das: Du trittst drauf, spielst deine Akkordfolge, trittst wieder drauf – der Loop läuft. Noch mal drauf und du legst weitere Schichten darüber. Doppelt drücken für Stopp und lang gedrückt halten um den letzten Overdub bzw. den ganzen Loop zu löschen. Mehr musst du nicht wissen, da kann man kaum etwas falsch machen.
Klanglich macht der Fame Looper das, was er soll: Er nimmt dein Signal sauber auf, ohne merkbare Verfärbung – genau das, was man in dieser Preisklasse erwartet. Perfekt geeignet zum Üben, Festhalten von Songideen und sogar für kleine Gigs reicht das allemal. Der Fame Looper ist der „No-Bullshit-Looper“ für Leute, die einfach nur einen Loop wollen, jetzt sofort – ohne Handbuch.

Stärken

  • Sehr günstig, sogar unter der 50€ Marke!
  • 10 Minuten Loopzeit – für Songideen mehr als ausreichend

Schwächen

  • Keine separaten Bedienelemente für Stop/Clear


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Fame Looper

Fame Twin Looper – mehr Platz, mehr Kontrolle

Fame Twin Looper
Fame Twin Looper

Der Fame Twin Looper ist so etwas wie der große Bruder: breiter, mit zwei Fußschaltern und Stereo-Ausführung. Wie der kleine Fame bietet er bis zu 10 Minuten Aufnahmezeit mit unbegrenzten Overdubs, aber dazu kommen die Möglichkeit, Tempo-Effekte auf den Loop zu legen – etwa Half-Speed oder ähnliche Spielereien.

Durch die zwei Schalter wird die Bedienung deutlich komfortabler: Ein Schalter übernimmt das klassische Start & Overdub, der andere kümmert sich um Funktionen wie Stopp / Löschen oder die erwähnten Effekte. Wenn man nicht bloß Skalen oder Improvisation will, sondern damit Lieder machen will, ist das Gold wert, weil man deutlich weniger Stepptanzen muss.
Im Stereo-Setup (z. B. Stereo-Delay, über zwei Amps oder sogar mit zwei Instrumenten) macht der Twin Looper einfach mehr Spaß als ein Mono-Pedal: Dein Sound bleibt in der Breite erhalten, statt auf Mono zusammenzufallen und als Multiinstrumentalist kannst du noch ausgefallenere Loops bauen. Wenn du unter 100 € Stereo + Komfort suchst, ist der Fame Twin Looper in dieser Runde einer der spannendsten Kandidaten.

Stärken

  • Stereo-Fähigkeit bei trotzdem sehr bodenständigem Preis
  • 10 Minuten Loopzeit, unbegrenzte Overdubs
  • Zwei Fußschalter: deutlich einfachere Live-Bedienung

Schwächen

  • Keine Drum-Machine


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Fame Twin Looper

TC Electronic Ditto 2 – der moderne Klassiker

TC Electronic Ditto 2
TC Electronic Ditto 2

Der neue TC Electronic Ditto 2 tritt in die Fußstapfen des bekannten Originals, bleibt bei der Ein-Fußschalter-Bedienung, spendiert aber ein paar moderne Extras: verbesserter Fußschalter, neue LED-Anzeige, verschiedene Loop-Profile und App-Anbindung über USB-C.

Technisch bietet der Ditto 2 10 Minuten Loop-Zeit, 24-Bit Audio und unbegrenzte Overdubs. Ein besonderer Trick sind Features wie LoopSnap (sauberes Einrasten des Loop-Punkts) und unterschiedliche Modi („Ditto-Profil“ vs. „User-Profil“), die du über eine Smartphone-App konfigurieren kannst. Mit einem Preis von knappen 100,-€ ist es der teuerste Kandidat, es ist aber auch das neuste Pedal in dieser Testreihe.

Stärken

  • 10 Minuten Loopzeit,
  • App-Anbindung für Feintuning der Funktionen
  • 3 Speicherplätze

Schwächen

  • Nur Mono
  • Nur ein Fußschalter


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TC Electronic Ditto 2

TC Electronic Ditto Stereo – Breiter Sound, kompakte Kiste

TC Electronic Ditto Stereo
TC Electronic Ditto Stereo

Der Ditto Stereo ist die One-Button Stereo Variante aus der Ditto Reihe. Er bietet ein Stereo-In/Out, dazu bis zu 5 Minuten Loop-Zeit bei 24-Bit unkomprimiertem Audio und unbegrenzten Overdubs.
Dazu kommen praktische Features wie Analog-Dry-Through (dein Originalsignal bleibt unangetastet analog) sowie USB-Anschluss, über den du den Loop exportieren, archivieren und wieder ins Pedal laden kannst. Mit der StarJam-Funktion lassen sich sogar Artist-Loops von bekannten Gitarristen aufspielen und als Backing nutzen.

In der Bedienung folgt der Ditto Stereo der klassischen Ditto-Philosophie: ein Fußschalter, ein Level-Poti, fertig. Die Zusatzfeatures werden über Taster und USB gelöst, ohne das Konzept zu überfrachten. Preislich bewegt er sich am oberen Rand deines 100-€-Rahmens. Wer ein Stereo-Setup fährt und Wert auf Loop-Export legt, bekommt hier ein passendes Werkzeug im bezahlbaren Bereich.

Stärken

  • USB für Loop-Export/-Import, StarJam-Artist-Loops
  • Analog-Dry-Through für latenzfreie, unverfälschte Durchleitung

Schwächen

  • Nur 5 Minuten Loopzeit (statt 10 wie bei manchen Konkurrenten)
  • Ein-Fußschalter-Bedienung


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TC Electronic Ditto Stereo

Mooer Groove Loop – Looper + Drum-Machine im Mini-Gehäuse

Mooer Groove Loop
Mooer Groove Loop

Der Mooer Groove Loop fällt aus der Reihe, weil er nicht „nur“ Looper ist. Er kombiniert einen Micro Looper mit einer Micro Drum Machine in einem dafür extrem kompakten Gehäuse. Beide Sektionen – Looper und Drums – können entweder unabhängig oder gleichzeitig genutzt werden.

Der Groove Loop bringt verschiedene Drum-Patterns, ein Metronom und klassische Looping-Funktionen in einem Mini-Pedal unter, das locker in jede Lücke auf dem Board passt. Perfekt zum Üben: Du stellst dir einen Groove ein, legst einen Akkord-Loop drüber und jamst, ohne Rechner oder Backing-Track-App.
Die Loopzeit liegt in der Region anderer Micro-Looper dieser Größe (mehrere Minuten, ausreichend für Phrasen), ist aber eher fürs Jammen und Üben als für ausufernde Songstrukturen gedacht.

Stärken

  • Looper und Drum-Machine in einem Pedal
  • Extrem kompakt, pedalboard-freundlich
  • Ideal zum Üben für Solo-Performer

Schwächen

  • Bedienung durch das Mini-Format etwas fummelig
  • dadurch Weniger komfortabel als die Konkurrenten


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Mooer Groove Loop

Direktvergleich: Wer passt zu wem?

Bedienung

  • Am einfachsten aufgebaut sind Fame Looper, Ditto 2 und Ditto Stereo: ein Fußschalter, ein Regler, fertig. Das muss aber nicht heißen, dass sie am leichtesten zu Bedienen sind (Doppelclick im Song Tempo kann Kopfschmerzen bereiten)
  • Mehr Kontrolle bietet der Fame Twin Looper durch zwei Fußschalter mit Stop oder Tempo Effekt Funktion
  • Der Mooer Groove Loop hat durch Drum-/Looper-Kombination mehr Optionen, ist aber dadurch deutlich kleinteiliger in der Bedienung.

Klang & Audioqualität

In Puncto Soundqualität nehmen sich die Looper nichts. Inzwischen sind 24-Bit Aufnahmen der gängige Standard und keins der Pedale setzt darunter an. Also kann man zu jedem dieser Looper getrost sagen:“Das was rein kommt, das kommt raus.“

Features & Flexibilität

  • Minimalismus: Fame Looper, Ditto 2
  • Stereo & Export: Fame Twin Looper (Stereo, Tempo-Effekte), Ditto Stereo (Stereo, USB, StarJam, Export/Import)
  • Jam-Tool: Mooer Groove Loop mit Drum-Machine und Metronom

Fazit & Kaufempfehlungen

Wenn wir das alles zusammenwerfen, ergibt sich in dieser Unter-100-€-Klasse folgendes Bild:

Neuster Allrounder unter 100 €:

  • TC Electronic Ditto 2

Der Ditto 2 verbindet die einfache Ditto-Bedienung mit moderner Technik. Mit der App-Konnektivität und 3 Speicherslots, bietet er nützliche Features, landet deshalb aber auch ganz weit oben auf der Preistabelle.

Für Stereo-Fans mit Exportbedarf:

  • TC Electronic Ditto Stereo

Wenn USB-Export, Artist-Loops und hochwertiges Stereo-Signal wichtig sind, ist der Ditto Stereo die richtige Lösung – allerdings auch die, die mit am stärksten am 100-€-Deckel kratzt.

Jam- und Übe-Geheimtipp:

  • Mooer Groove Loop

Wer gerne zu Drums übt und nicht gleich ein größeres Multieffekt kaufen will, findet im Groove Loop das spaßigste Tool im Test: Drums, Metronom und Looper in einem Mini-Pedal – perfekt, um Stunden zu verdaddeln und trotzdem besser zu werden. Durch die One-Button Lösung ist es leider nicht das Nutzerfreundlichste Pedal

Preis-Leistungs-Tipp für Einsteiger:

  • Fame Looper

Wenn du zum ersten Mal mit Loopern arbeitest, einfach Akkorde aufnehmen und drüber solieren willst, ist der Fame Looper die günstigste Lösung, aber ganz ohne Klangeinbußen! 10 Minuten Loop-Zeit, simples Handling, kompakt – mehr braucht man für den Anfang nicht.

Stereo-Kumpel mit Komfort:

  • Fame Twin Looper

Du spielst Stereo- oder Multi-Instrument-Setups und willst live entspannter stoppen und löschen? Dann ist der Twin Looper total spannend: Stereo, 10 Minuten Loop-Zeit, zwei Fußschalter und kreative Tempo-Effekte – und das alles noch im Unter-100-€-Segment.

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