Plugins für E-Gitarre: Digital klingt so gut wie noch nie!
Jeder kennt die Situation: Die Akustikgitarre liegt bequem auf dem Schoß, auf dem Schreibtisch dampft eine heiße Tasse Kaffee. Endlich hast du ein bisschen Zeit, greifst in die Saiten und spielst dich warm. Und dann passiert es: Plötzlich ist es da – dieses eine Riff, auf das du jahrelang gewartet hast. Ein echter Banger, ein Monster-Riff! Jetzt heißt es schnell sein, bevor es wieder verschwindet. Doch ein Problem: Dein Pedalboard ist noch vom letzten Gig eingepackt, der Amp liegt noch im Kofferraum. Was tun?
Die Lösung: Plugins für E-Gitarre.
Einfach die E-Gitarre ins Audio-Interface stöpseln, den Rechner hochfahren und aufnehmen!
In diesem Artikel stelle ich dir fünf Plugin-Tipps vor, mit denen du deine Ideen schnell, unkompliziert und mit erstklassigem Sound festhalten kannst – ohne ein Studio oder große Hardware aufzubauen.
1. STL Tones Tonehub – Profiling am PC

Wenn es schnell gehen soll, führt kaum ein Weg am Tonehub-Plugin von STL Tones vorbei.
Hier arbeitest du mit Amp-Profilen, also digitalen Abbildern echter Amps und kompletter Recording-Chains (Amp, Pedale, Box, Mikrofone).
Vorteil: Diese Profile klingen sofort extrem gut, weil sie bereits von Profis mit optimalem Equipment erstellt wurden.
Nachteil: Wenn du stark an den Einstellungen drehst, entfernt sich der Sound etwas vom Originalcharakter. Ein Bassregler in Tonehub verhält sich nicht 1:1 wie beim echten Amp.
Was Tonehub bietet:
- Große Preset-Bibliothek – von glasklar clean bis brutal heavy
- Einfaches Dateimanagement um favorisierte Sounds abzuspeichern
- Virtuelle Pedale und Effekte
- Erweiterungspacks für spezifische Sounds
Tipp:
- Für Vintage-Sounds sind die Michael Britt Profiles ein Muss.
- Für Metal, Rock und vieles mehr macht das Kevin & Kane Churko Expansion Pack richtig Spaß.
- Extra: Die Tonehub-Packs gibt es auch für den Kemper Profiler – perfekt, wenn du deine Lieblingssounds auch live spielen willst.
2. Neural DSP – Die Sounds der Stars

Wer möchte nicht so klingen wie seine Gitarrenhelden? Mit den Plugins von Neural DSP wird dieser Traum Realität. Die Firma arbeitet eng mit Künstlern wie John Petrucci, Tosin Abasi, Tim Henson oder Cory Wong zusammen und stellt deren Signature-Sounds als Plugin zur Verfügung. Zusätzlich gibt es Emulationen von Boutique-Amps wie Morgan, Tone King, Fortin oder Mesa Boogie.
Der große Unterschied zu Tonehub: Hier kannst du alles individuell einstellen. Es dauert vielleicht etwas länger, den perfekten Ton zu finden, aber dafür hast du völlige Freiheit über deinen Sound.
Besonders empfehlenswert:
- Das Archetype Nolly X Plugin ist ein echter Alleskönner:
- Vier unterschiedliche Amps
- Viele Effekte
- Von Clean über Crunch bis High Gain alles möglich: Damit kannst du sowohl moderne Metal-Riffs als auch glasklare Cleans aufnehmen – und alles dazwischen.
3. Universal Audio – Traumsounds im Rechner

Vor einigen Jahren hat Universal Audio (UA) die Gitarrenwelt aufgemischt. Statt dutzende Amps anzubieten, konzentriert sich UA auf hochwertige Emulationen einzelner Klassiker. Diese extrem realistischen Modelle haben viele Gitarristen überzeugt, weil sie sich exakt wie die Originale anfühlen.
Mein Favorit:
Das Dream 65 Plugin liefert eine hervorragende Nachbildung des Fender Deluxe Reverb – inklusive Federhall und Tremolo. Durch eingebaute Mods lässt sich sogar mehr Gain herauskitzeln, perfekt für dreckigen Blues, Classic Rock oder 80er-Jahre-Sounds. Besonders beeindruckend: Wenn man den Volume-Regler weit aufdreht, verhält sich der virtuelle Amp genau wie das Original, inklusive in die Knie gehen bei Vollanschlag – ohne störendes Rauschen.
4. Kuassa – Preiswerte Amp-Plugins für Einsteiger und Pragmatiker

Kuassa ist ein Geheimtipp für alle, die qualitative Plugins zu einem fairen Preis suchen.
Die Plugins sind spezialisiert und bilden jeweils zwar nur einen Amp-Typen nach – dafür aber sehr solide.Wer also eine günstige Alternative sucht, ist hier goldrichtig.
Empfehlung: Caliburn Amp – Simuliert Marshall JTM 45, JCM 800 und JCM 900, inklusive Box und Mikrofonauswahl.
Die Qualität reicht nicht ganz an die teuren Platzhirsche heran, aber die Sounds sind mehr als brauchbar und ideal für Homerecording oder als schnelle Lösung.
5. Freeware – Kostenlose E-Gitarren-Plugins für Sparfüchse
Selbst ohne großes Budget kannst du deine Ideen aufnehmen. Es gibt eine Reihe kostenloser Plugins für E-Gitarre oder man greift auf stark reduzierter Angebote zurück:
- Mein Tipp: Plugin Alliance Begrüßungspaket: 20 Plugins, darunter eine Mesa-Boogie-Simulation
- STL Tones Emissary Amp: Kostenloser Amp-Simulator
- IK Multimedia Amplitube (Free Version): Klassiker unter den Amp-Simulatoren
- Native Instruments Guitar Rig Player: Ideal zum Ausprobieren
Tipp: Melde dich bei den Herstellern für Newsletter an – zu Aktionen wie Black Friday gibt es oft Rabatte von 50–80 %.
Viele kostenlose Programme oder Free Trail-Versionen wie

Fazit:
Viele verschiedene Plugins für E-Gitarre bieten dir heute eine unglaubliche Klangqualität, sparen Zeit und machen dich sofort aufnahmebereit. Zwar muss man sich bei umfangreicher Software erst etwas in das Programm einarbeiten, aber es lohnt sich definitiv verschiedene Plugins für E-Gitarre ausgibig zu testen, um den optimalen Sound für sich und seinen Stil zu finden!
Ob fürs Ideen-Festhalten, Homerecording oder Live-Performance – alles, was du brauchst, sind:
- Ein Computer
- Ein Audio-Interface
- Kopfhörer oder Monitore
Dank kostenloser Demoversionen kannst du viele Plugins vor dem Kauf ausprobieren. Also: Plugin laden, Gitarre einstöpseln und Riffs aufnehmen!