Die 5 besten Heavy Distortion-Pedale für Rock & Metal
Die Welt der Gitarreneffekte ist ständig im Wandel und die Auswahl an Distortion-Pedalen hat sich zu einer wahren Fundgrube für Freunde der härteren Gangart entwickelt. Von klassischen analogen Tretminen bis hin zu modernen digitalen Modellen – es gibt eine Vielzahl beeindruckender Pedale, die sowohl für erfahrene Headbanger als auch für aufstrebende Metalheads den perfekten Sound bieten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die herausragendsten Distortion-Pedale im Preisbereich bis 200,- €, die sowohl in puncto Klangqualität als auch in ihrer technischen Raffinesse überzeugen.
5. Vox Valvenergy Cutting Edge – don’t cut yourself on that edge

Das Vox Valvenergy Cutting Edge ist ein Distortion-Pedal, das auf der innovativen Nutube-Technologie basiert. Es bietet brachiale und präzise Metal-Sounds und zeichnet sich durch seine warmen Amp-ähnlichen Töne aus. Duch die stark abgesenkten (scooped) Mitten klingt die Zerre sehr modern. Es fällt sofort auf, dass das Cutting Edge eine Menge Low End hat. Um es zu verdeutlichen muss ich mich hier wiederholen: Es hat wirklich eine Menge Low End! In einer Welt, in der die Gitarren sogar schon bis auf Double Drop C (richtig gelesen, eine Oktave unter dem herkömmlichen Drop C!) runtergestimmt werden, leiden wir Gitarristen nicht gerade an akutem Bassmangel. Aber wer in Standard E bleiben und trotzdem mithalten möchte, kann es sicher gut gebrauchen.
Das Pedal verfügt über drei Betriebsmodi: Standard-Modus, Preamp-Modus und CAB-SIM-Modus. Im Standard-Modus können wir das Pedal wie gewohnt vor einen Verstärker schalten, während der Preamp-Modus dazu genutzt werden kann, um mit dem Pedal über die Return-Buchse direkt in die Endstufe eines Amps zu gehen. Hier ist bei der Lautstärkeeinstellung höchste Vorsicht geboten! Der CAB-SIM-Modus simuliert einen Lautsprecher, so dass man hier direkt ins Recording Interface oder ins Pult gehen kann. Zusätzlich bietet das Pedal eine Channel-Switch-Funktion, mit der du mehrere Valvenergy-Pedale koppeln und wie Kanäle eines Verstärkers zwischen ihnen wechseln kannst.
Preis: 149,- € bei Music Store
4. Boss HM 2 Waza Craft – Schweden lässt grüßen

Das Boss HM-2W Heavy Metal ist eine Neuauflage des legendären HM-2 Distortion-Pedals, das ursprünglich von 1983 bis 1991 produziert wurde. Es ist bekannt für seinen kompromisslosen, schneidenden Klang, der oft als „Kettensägen-Ton“ bezeichnet wird und untrennbar mit dem schwedischen Death Metal verbunden ist. Wer hier an den Potis hin und her dreht, hat dieses Pedal offenbar nicht verstanden. Hier gibt es nichts einzustellen, alle Potis bis zum Anschlag nach rechts und Abfahrt! Gerade für schnelle Tremolo-Pickings, aber auch generell alles, was böse und dreckig klingen soll, ist dieses Pedal die Waffe der Wahl.
Das HM-2W bietet zwei Modi: den Standard-Modus, der den originalen HM-2-Sound mit weniger Rauschen und erhöhtem Ausgangspegel reproduziert und den Custom-Modus, der noch aggressiver klingt und mehr Gain sowie mehr Definition bietet. Das Pedal ist Teil der Waza Craft-Serie (Made in Japan!) und verfügt außerdem über einen Buffer um den Pegelverlust im Bypass-Modus auszugleichen.
Preis: 159,- € bei Music Store
3. Electro Harmonix Nano Metal Muff – fettes Brett ohne Muffensausen

Das Electro Harmonix Nano Metal Muff ist das günstigste der fünf Pedale. Das soll hier aber nicht heißen, dass es seinen Konkurrenten in irgendetwas nachsteht. Ganz im Gegenteil, hier kriegen wir sogar das Meiste für unser Geld! Das eingebaute Noise Gate macht die Tretmine zu einem wahren 2-in-1-Pedal, denn gerade im High Gain Bereich kommen wir ohne eine Noise Gate meistens nicht aus. Dieses unterdrückt nämlich das Grundrauschen und die Rückkopplungen, so dass auch bei der längsten Breakdown-Pause gitarrenseitig Stille herrscht.
Oben drauf bietet das Nano Metal Muff einen 3-Band-Equalizer, den wir auf den meisten Distortion-Pedalen lange suchen können. Dieser ist jedoch essenziell um das Zerrgewitter zu zähmen und nach eigenen Vorstellungen formen zu können. So können wir von Oldschool-Distortion à la Black Sabbath bis hin zu modernen Hardcore-Sägen fast alle Heavy-Sounds abdecken. Allein aufgrund dieser Vielfalt ist dieses Pedal ein klares MUSS auf dieser Liste.
Preis: 78,- € bei Music Store
2. MXR M75 Super Badass Distortion – der Fiesling mit 3-Band-EQ

Das MXR M75 Super Badass Distortion ist ein sehr facettenreiches und leistungsfähiges Pedal, das eine überaus breite Palette an verschiedenen Verzerrungstönen bereitstellt. Es bietet einen überraschend weiten Gain-Bereich und eine hochgradig anpassbare 3-Band-Klangregelung für Bass, Mitten und Höhen mit passend gewählten Bändern. Dadurch, dass jedes Poti einen sehr weiten Wirkungsbereich hat, können wir eine Vielzahl verschiedener Sounds aus dem MXR Super Badass kitzeln. Für ein Distortion-Pedal ist der Kollege hier erstaunlich dynamisch, sprich, das Signal wird nicht totkomprimiert, sondern es bleibt schön offen und der Zerrgrad variiert je nach Anschlaglautstärke und Position des Volume-Potis an der Gitarre. Gar nicht so häufig anzutreffen in diesem Preisbereich, daher sehr lobenswert. Neben dem 3-Band-Equalizer kriegen wir hier einen Output-Regler zur Kontrolle der Gesamtlautstärke und einen Distortion-Regler zur Einstellung der Verzerrungsintensität.
MXR setzt bei diesem Pedal auf einen True Hardwired Bypass, um einen unveränderten Signalfluss zu gewährleisten, wenn das Pedal ausgeschaltet ist. Es ist in einem robusten Metallgehäuse untergebracht und eignet sich für verschiedene Musikstile, von Blues und Classic Rock bis hin zu Hard Rock und Metal.
Preis: 131,- € bei Music Store
1. Wampler Phenom – Böser als der Marvel Schurke

Das Wampler Phenom Distortion ist ein dynamisches Distortion-Pedal aus der Wampler Collective Series. Es verwendet JFET-basiertes Clipping anstelle von Op-Amp- und Dioden-basiertem Clipping und ist lose an den legendären „5150“-Amp angelehnt. Und man kann die klangliche Nähe nicht bestreiten, die Kiste macht genauso viel Spaß wie der Vorbildverstärker! Die Palm Mutes kommen super tight daher und die Pinch Harmonics springen einem förmlich ins Gesicht. Drehen wir den Mittenregler über 12 Uhr, beweist das Phenom, dass wir damit auch sehr schöne Soli spielen können. Es fällt schwer, mit dem Spielen aufzuhören.
Das Pedal bietet zwei Modi: den Classic-Modus, der sich durch seine verhältnismäßig weichen Verzerrungen und den tiefen, druckvollen Bass auszeichnet und den Bright-Modus, der zusätzliche Obertöne und Durchsetzungskraft bietet. Mit einem 3-Band-EQ und unabhängigen Gain- und Volume-Reglern ist das Phenom sehr vielseitig und eignet sich sowohl für tief gestimmte Riffs als auch für kraftvolle Leads. Ein verdienter Platz 1! WIR SIND PHENOM!
Preis: 119,- € bei Music Store
Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Treter, vom Preiseinstieg im Hause Behringer, Fame oder TC Electronic bis hin zum Boutique Effektschmieden wie Walrus Audio, JHS oder REVV, die genauso hart reinhauen können und jedes davon klingt individuell. Genau das liebe ich so an der Pedalwelt, hier kann wirklich jeder etwas für sich finden. Also nicht lange zögern, alles was Saiten hat auf Drop C stimmen, Corpse Paint auftragen und viel Spaß beim Nachbarn quälen!