Tipps für Bands Teil II: Außendarstellung, Booking und technische Vorbereitung
Welcome back zu Teil II unseres kleinen Abenteuers mit nützlichen Tipps für Bands. Heute geht’s um eure Außendarstellung, euer Image und alles, was ihr braucht, um an Gigs zu kommen. Wie ihr euch für Veranstalter interessant macht und einen professionellen Eindruck hinterlasst, erfahrt ihr hier.
Bandimage und Message – was wollt ihr zeigen?
Niemand will eine Band sehen, die aussieht, als wäre sie gerade vom Sofa gefallen. Klar, euer Look muss nicht so extravagant sein wie bei Lady Gaga oder Måneskin – aber er sollte auffallen und zu euch passen.
Tipp: Wenn ihr euch zu sehr „verkleidet“ fühlt, werdet ihr euer Image nicht authentisch rüberbringen. Entscheidet, ob ihr euch als Einheit präsentieren wollt (z. B. mit gemeinsamen Accessoires wie Hüten, Sonnenbrillen, Krawatten) oder ob ihr individuelle Charaktere mit Wiedererkennungswert zeigen wollt.
Genauso wichtig wie euer Look ist eure Message. Was wollt ihr sagen? Wofür steht ihr? Was bewegt euch? Sprecht regelmäßig drüber – das hält euch als Band auf Kurs.
Das Pressekit – euer digitales Aushängeschild

Sitzt euer Look und eure Message, könnt ihr Veranstalter kontaktieren. Das läuft ein bisschen wie Bewerbungen schreiben – nur mit mehr Gitarren und weniger Floskeln.
Spart euch „Sehr geehrte Damen und Herren“. Ein freundlicher, lockerer Ton reicht völlig. Wichtig ist: Seid konkret. Sagt, was ihr wollt – z. B. „Wir suchen eine Supportshow mit 30–40 Minuten Spielzeit.“
Schickt immer euer Pressekit mit. Was da rein muss:
- Bandfotos in Hoch- und Querformat: erhöht die Chance auf Flyer, Plakate oder Presseartikel. Grafiker*innen werden euch danken.
- Infotexte (kurz & lang): Schreibt über eure Band, als würdet ihr in der Zeitung stehen. So bleiben Namen korrekt und die Infos vollständig.
- Hörproben: 2–3 Songs oder ein Medley – bitte in guter Qualität, nicht bloß aus dem Proberaum-Handyaufnahme.
- Social Media: verlinkt eure Profile
Wenn’s schon Artikel oder Interviews über euch gibt: mitschicken! Auch geplante Auftritte, Festivalteilnahmen etc. sind spannend für Veranstalter. Und: Keine Rechtschreibfehler! Sorgfältig geschriebene Mails wirken direkt professioneller.
Gastspielvertrag – alles festhalten
Wenn ihr eine Zusage habt, macht einen Gastspielvertrag. Er regelt:
- Ort, Datum, Uhrzeit
- Dauer des Auftritts
- Gage
- Catering
- Absageklauseln
Und anderes mehr (z.B. Schutz der Bühne gegen Regen oder unbefugte Personen)
Gerade als junge Band bekommt ihr vielleicht erstmal nur eine E-Mail oder einen Handschlag – ist okay. Aber je mehr live passiert, desto wichtiger wird es, Dinge schriftlich zu fixieren. Es ist vielen Bands schon passiert, dass Gagen nicht oder nur teilweise gezahlt wurden. Ein bisschen Lehrgeld zahlen gehört dazu, aber mit Vertrag passiert das eben nicht so leicht.
Der Tech Rider – alles für den Sound
Der Tech Rider (auch Stage Plot genannt) hilft dem Tontechniker vor Ort, sich auf euch vorzubereiten. Was rein muss:
- Bandname (ja, wirklich – sonst wird’s vor Ort schnell chaotisch).
- Bühnenaufbau: Wer steht wo? Wo sind Amps und Drums? Haltet euch beim Aufbau an das, was ihr reinschreibt!
- Monitoring: Nutzt ihr In-Ears oder braucht ihr Monitore? Was davon bringt ihr selbst mit?
- Outputliste: Welche Instrumente gehen wie ins Mischpult? Nutzt ihr DI-Boxen, Modeler, Playbacks, Metronom, spezielle Adapter?
- Mikrofonbedarf: Wieviele Vocals, Drums, ggf. Instrumente?
Je genauer der Rider, desto schneller der Soundcheck – und desto entspannter alle Beteiligten.
Der Backstage- / Catering Rider – realistisch bleiben!
Mythen und Legenden ranken sich um den Catering Rider. Nur blaue M&M’s? Sechs Kisten Craftbier? Ein Raum voller Katzenbabys? Klar, könnt ihr aufschreiben – aber damit versaut ihr euch den Gig schneller als ihr „Soundcheck“ sagen könnt.
Was sinnvoll ist:
- Allergien / Unverträglichkeiten (z. B. Nussallergie)
- Ernährungswünsche (z. B. vegan, vegetarisch)
- Sympathische Hinweise: „Wir freuen uns über lokales Bier“ oder „Wenn’s euch gefallen hat – eine Flasche Whisky macht uns happy.“
In Deutschland ist die Backstage-Verpflegung meist schon top. Wer z.B. mal in England getourt ist, weiß das wirklich zu schätzen.
Packliste & Backline – alles dabei?
Vor dem Gig: Was muss mit? Wie kommt es dahin? Erstellt eine Packliste. Oft wird die Backline geteilt – z. B. stellt eine Band die Drums (meist Bassdrum und Toms), eine andere die Gitarrenboxen. Spart Platz, Schlepperei und jede Menge Zeit beim Umbau. Sprecht euch deshalb vorher ab!
Wichtige Essentials:
- Gehörschutz
- Ersatzsaiten, Drumsticks, Felle
- Kabel, Netzteile, Batterien
- Werkzeug: Stimmschlüssel, Schraubenzieher, Saitenschneider
(Wenn möglich:) Ersatzgitarre/-bass
Die Idiotenrunde: Wenn alles gepackt ist, nochmal durch den Proberaum gehen – steht noch was rum? Liegt was im falschen Auto? Erst dann losfahren!
Tipps für Bands: Ausblick auf Teil III
Euer Image steht, das Pressekit ist schick, der Vertrag gemacht, der Tech Rider geschrieben – ihr seid bereit für den ersten Gig!
Was jetzt noch fehlt? Verhalten vor Ort, Aufbau, Soundcheck, Backstage-Vibes, der eigentliche Auftritt – und was danach kommt.
All das gibt’s in Teil III dieser Serie. Stay tuned!