Du spielst schon eine Weile Gitarre und möchtest deine fleißig erarbeiteten Skills endlich einmal vor Publikum zum Besten geben? Oder du bist ein Anfänger, der seine ersten Songs auf der Gitarre gelernt hat und diese jetzt zu einem besonderen Anlass präsentieren möchte? Hier stellst du dir nun sicher die Frage, wie du dein Instrument am besten verstärkst, damit es auch jeder im Raum hören kann.
Zwar klingen Akustikgitarren von Natur aus schön und voll, sind allerdings nicht laut genug, um sich auf einer Bühne oder in einer Band durchzusetzen. Damit deine Gitarre Gehör findet, muss ihr Klang also entweder durch einen Tonabnehmer verstärkt oder über ein Mikrofon abgenommen werden.
Vor- und Nachteile von Mikrofonen

Verfügt dein Modell über keinen Tonabnehmer, kannst du es mittels eines Mikrofons, das du vor dem Schallloch platzierst, verstärken. Ein entscheidender Vorteil ist, dass der natürliche Sound authentisch beibehalten wird und keine zusätzliche Technik an der Gitarre nötig ist.
Allerdings sind Mikrofone ausgesprochen empfindlich gegenüber Nebengeräuschen und Rückkopplungen (sehr unschöne Pfeifgeräusche), die dir deine Performance ordentlich verhageln können. Außerdem gerät auch ein externes Mikrofon an seine Grenzen, sodass die Gitarre in einer lauten Band schnell untergeht.
Vor- und Nachteile von Tonabnehmern
Elektroakustische Gitarren hingegen haben einen eingebauten Tonabnehmer, der die Schwingungen der Saiten in ein elektrisches Signal umwandelt. Dieses kann über einen Verstärker oder eine PA-Anlage wiedergegeben und beliebig laut eingestellt werden. So entstehen weniger Rückkopplungsprobleme und du hast die direkte Kontrolle über Lautstärke und Klang am Instrument. Außerdem besitzen zahlreiche Tonabnehmer Klangregler, mit deren Hilfe du die verschiedenen Frequenzen nach Belieben hervorheben kannst. Möchtest du dich auf der Bühne bewegen, ist ein Tonabnehmer ebenfalls von ungemeinem Vorteil, da du die Gitarre nicht permanent vor das Mikro halten musst.
Ein Nachteil besteht darin, dass der Klang durch den Tonabnehmer häufig direkter und nicht ganz so natürlich wie bei der Verwendung eines Mikrofons erklingt. Außerdem sind elektroakustische Gitarrenmodelle in der Regel teurer. Allerdings gibt es auch im Einsteigerbereich günstige Varianten für die Bühne. Dazu zählt beispielsweise die Red Hill AF-Blacktop.
Ist deine Lieblingsgitarre nicht mit einem Tonabnehmer ausgestattet, kannst du sie natürlich auch nachrüsten. Lass dies aber unbedingt von geschultem Fachpersonal vornehmen, damit dein Instrument nicht versehentlich kaputtgeht!
Auf den Einsatzbereich kommt es an

Der Live-Einsatz einer Akustikgitarre hängt stark vom Rahmen des Auftritts ab. Unterschiedliche Situationen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Abnahme des Gitarrensounds.
So reicht es bei Wohnzimmerkonzerten, Singer-Songwriter-Sessions, in kleinen Cafés oder Unplugged-Events völlig aus, die Gitarre mit einem Mikrofon vor dem Schallloch abzunehmen. Da hier keine große Geräuschkulisse herrscht, sind die Nebengeräusche so gering, dass sie für das Mikrofon keine Rolle spielen. Außerdem sitzen die Zuhörer nah an der Gitarre, sodass die Lautstärke in der Regel auch kein Problem darstellt. Dazu ist der Sound extrem authentisch und bietet ein echtes akustisches Erlebnis, das gefühlvolle Stücke einmal mehr intensiv gestaltet. Vielleicht rollt auch die ein oder andere Träne. 😉
Passende Lösungen für größere Gigs
Auftritte in Bars, Clubs, Akustikbands oder auf Open Stages stellen schon eine deutlichere Herausforderung dar. Hier brauchst du definitiv eine höhere Lautstärke, um dich gegen andere Instrumente und die natürlichen Nebengeräusche einer größeren Personenzahl durchzusetzen. Dabei treten auch Rückkopplungen schneller auf, wenn du mit Mikrofon spielst. Flexibilität ist also wichtig, da nicht jede Bühne immer perfekte Bedingungen bietet. Aus diesen Gründen greifst du hier am besten zu einer Elektro-Akustikgitarre mit eingebautem Tonabnehmer. So kannst du dich ganz einfach in die PA-Anlage oder einen Akustikverstärker einstöpseln. Lautstärke, Klangfarbe und Feedback lassen sich hierbei häufig sogar mit Onboard-Reglern an der Gitarre kontrollieren, sodass allein du deinen Gitarrensound in der Hand hast.

Willst du die großen Bühnen erobern, kommst du um einen professionellen Tonabnehmer nicht herum. Das Spielen in Rock- und Popbands mit Schlagzeug, Bass und E-Gitarre, auf Open-Air-Festivals, von Konzerten in Großen Hallen oder als Begleitung von Chören oder Orchestern lassen sich ohne nicht bewältigen. Zusätzlich geht es nicht nur um die Lautstärke, sondern auch die Klarheit im Mix. Ein rein mikrofonierter Gitarrensound ist fast immer anfällig für Störgeräusche. Außerdem spielt auch die Bewegungsfreiheit auf der Bühne eine große Rolle. Schließlich will man energiegeladene Songs auch mit den passenden Bewegungen untermalen und das Publikum so erst richtig mitreißen. Bei Auftritten dieser Größe lohnt sich die Investition in eine höherpreisige Gitarre mit hochwertigem Tonabnehmersystem auf jeden Fall.
Mikrofon oder Tonabnehmer – je nach Bühne die passende Wahl
Schlussendlich lässt sich sagen, dass Mikrofone im kleinen Rahmen eine perfekte Wahl sind. Der Klangcharakter deiner Gitarre bleibt unverfälscht erhalten und du musst nicht extra in eine elektroakustische Gitarre investieren.
Wenn du allerdings in verschiedenen Settings auftreten möchtest, solltest du dich tendenziell für eine Akustikgitarre mit eingebautem Tonabnehmer entscheiden oder deine Gitarre entsprechend umrüsten. Damit hast du einen echten Allrounder für jeden Gig.
Auf großen Bühnen ist ein hochwertiger Tonabnehmer hingegen definitiv unverzichtbar. Live bist du hiermit immer auf der sicheren Seite und erhältst die nötige Lautstärke, Flexibilität und Sicherheit, ohne dass du Abstriche beim Klang machen musst.