Klon Centaur zum Low-Budget-Preis? Die besten Klon-Klone unter 200 €

Klon Centaur: Was steckt hinter dem Hype um das Effektpedal?

Der Klon Centaur ist längst mehr als nur ein Klassiker unter Overdrive-Pedalen! Der legendäre Bodentreter wurde in den frühen 1990er-Jahren vom US-amerikanischen Tüftler Bill Finnegan entwickelt, der mit dem Klon Centaur einen Overdrive-Effekt kreieren wollte, der als transparenter Klangverstärker dient und sich harmonisch in das bestehende Amp-Signal einfügt, ohne dessen Charakter zu verfälschen.
Statt dem Sound einen eigenen Stempel aufzudrücken, wie viele damalige Pedale, sollte der Klon vielmehr das Beste aus dem vorhandenen Ton herausholen. Mit Reglern für Gain, Volume und Treble konnte das Pedal den letzten Schliff Brillanz aus dem Amp herauskitzeln, während der Grundklang dynamisch und definiert blieb.

Wodurch wurde das Klon Centaur zu einer solchen Rarität?

Handgefertigte Pedale lassen den Gebrauchtmarkt explodieren

Was zunächst als Nischenprojekt in Handarbeit entstand, entwickelte sich schnell zum Geheimtipp unter Profimusikern. Bis zur Produktionspause im Jahr 2000 fertigte Finnegan rund 8000 Exemplare, wovon jedes einzelne von Hand verlötet und mit vergossener Platine versehen wurde, um Nachbauten zu erschweren. Doch trotz (oder gerade wegen) dieser Geheimniskrämerei wuchs der Mythos stetig. Ab den 2010er-Jahren explodierten die Preise auf dem Gebrauchtmarkt – Originale erzielen bis heute Summen im vierstelligen Bereich und gelten als begehrte Sammlerstücke. Gitarristen wie Jeff Beck, John Mayer oder Nels Cline haben das Pedal über Jahre in ihren Setups genutzt, was den ikonischen Status zusätzlich untermauerte.

Das originale Klon Centaur Overdrive-Pedal. – Foto: Reverb
Der Schaltkreis des Klon Centaur ist bis heute Gegenstand technischer Analysen und Diskussionen – von der diskreten Op-Amp-Schaltung über das Germanium-Dioden-Clipping bis hin zum Buffered Bypass. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Klonen und Neuinterpretationen, die den Sound und das Verhalten des originalen Klon-Pedals nahezu identisch imitieren.
Wer nicht gleich für ein originales Klon Centaur Pedal tief in die Tasche greifen möchte, um ein seltenes Second-Hand-Sammlerstück zu ergattern, der wird auf dem aktuellen Markt mit einer großen Auswahl an Klon-Klonen definitiv fündig! Wir nehmen die besten Budget-Klone des legendären Klon Centaur für unter 200 € unter die Lupe und checken, ob sich die Pedale wirklich lohnen!

Das sind die besten Klon-Klone unter 200 €

Es gibt zahlreiche Klone des begehrten Klon Centaur, die an den Sound und an das Verhalten des Originals herankommen. Die Unterschiede zu günstigen Low-Budget-Alternativen sowie zu teureren Boutique-Nachbauten sind im Blind-Test kaum zu unterscheiden. Je nachdem welche Gitarre und welchen Amp Du nutzt oder welche anderen Effekte in Deiner Signalkette liegen, kann der Sound durch diese verschiedenen Komponenten beeinflusst werden und für Abweichungen im Direktvergleich sorgen. Das wichtigste ist, dass Du auf Dein Bauchgefühl – oder eher auf Dein Ohrgefühl – hören solltest, um einschätzen zu können, welcher Klon-Klon dir am meisten zusagt. Teste die Pedale im Idealfall selber aus und probiere je nach Möglichkeit verschiedene Settings aus, die auf Dein Genre und Deinen Stil abgestimmt sind!

TC Electronic Zeus Drive

Das TC Electronic Zeus Drive Pedal ist mit 32,00 € das günstigste Pedal aus dieser Liste und liefert trotz des geringen Preises genau die Vorzüge, die auch das große Original mitbringt. Der Treble-Regler agiert hier als präziser Höhen-Boost, während das Drive-Verhalten von knackigem Crunch bis hin zu hohem Gain für sämtliche Genres geeignet ist. Der FAT-Schalter sorgt für zusätzliche Bässe und passt die Mittenfrequenzen an, wodurch sich das Zeus Drive als vielseitiger Klon-Klon entpuppt, der wohl mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen darf. Wer sich noch unsicher ist, für einen Klon-Klon etwas tiefer in die Tasche zu greifen, der wird mit dem Zeus Drive auf keinen Fall etwas falsch machen!
Preis: 32,00 €

Nux Pedals Horseman

Das Horseman aus dem Hause Nux Pedals punktet nicht nur durch sein kompaktes Gehäuse im Mini-Format, sondern ist gleich mit zwei Modi ausgestattet: Der „Gold“-Modus liefert die klassische Klon-Zerre, während der „Silver“-Modus mit mehr Gain ausgestattet ist. Hierbei greift Nux den Mythos auf, dass sich das originale Klon Centaur mit braunem und silbernem Gehäuse unterscheiden und die Silver-Version entsprechend mehr Gain liefern würde. Beim Original bleibt es definitiv ein Mythos, da beide Centaur-Versionen die gleiche Schaltung inne haben – beim Horseman gelangt man beim Halten des Fußschalters nach ca. 1,5 Sekunden in den alternativen Silver-Modus, der auch wunderbar im Stand-Alone-Betrieb funktioniert. Mit der analogen Schaltung, die die interne Betriebsspannung auf 18 V anhebt, agiert das Horseman exakt wie sein großes Vorbild.
Ich persönlich fand das Horseman bislang am vielseitigsten bzw. am praktischsten, da das kleine Gehäuse auf jedes Pedalboard passt, während die beiden Gain-Modi eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten erlauben. Von klassischem Clean-Gain-Boost über satte Lead-Boosts bis hin zur „Always-On“-Lösung lässt sich das Horseman zuverlässig für sämtliche Genres und Stile einsetzen.
Preis: 59,00 €

Behringer Centara Overdrive

Behringer schickte erst kürzlich mit dem Centara Overdrive (ursprünglich unter dem Namen Centaur Overdrive veröffentlicht) eine günstige Alternative zum originalen Klon ins Rennen, welche für unter 100 € wohl am ehesten an das originale Klon-Gehäuse-Design herankommt. Das Gain-Verhalten sowie der Höhen-Boost über den Treble-Regler agieren authentisch und stellen eine solide Kopie des echten Klon Centaur dar. Wer also den ästhetischen Aspekt in seine Kaufentscheidung mit einbeziehen möchte, der wird mit dem Centara Overdrive definitiv auf seine Kosten kommen, ohne gleich in hohe vierstellige Preisregionen vordringen zu müssen!
Preis: 69,00 €

Electro Harmonix Soul Food

Ein Geheimtipp, der sich unter den Klon-Klonen nun seit einigen Jahren bewährt, ist das Soul Food aus dem Hause Electro Harmonix. Das Soul Food ist das Ergebnis der ansteigenden Gebrauchtmarktpreise des originalen Klon Centaur, wodurch die Pedalschmiede unter Mike Matthews es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine günstige Alternative zum begehrten Original-Klon zu kreieren.
Für unter 100 € bekommt man hier also eine solide Klon-Alternative, die das macht, was sie machen soll. Zwar liefert das Pedal im Vergleich zu anderen Klon-Klonen nicht so viel Gain und bringt auch keine alternativen Modi mit – jedoch vereint Electro Harmonix mit dem Soul Food ein qualitativ hochwertiges Gehäuse mit dem legendären Klon-Schaltkreis, der trotzdem eine gesunde Menge Headroom erlaubt und eine zuverlässig präzise Ansprache liefert.
Preis: 79,00 €

Wampler Tumnus V2 / Wampler Tumnus Deluxe V2

Wampler Tumnus Deluxe V2
Das Wampler Tumnus hat bereits einen festen Platz unter den Klon-Klonen erreicht, und viele Gitarristinnen und Gitarristen können sich das Tumnus nicht mehr von ihren Pedalboards wegdenken. Hier lohnt es sich, gleich zweimal hinzugucken: Während sich das Wampler Tumnus V2 durch sein praktisches Mini-Format und die klassische Gain-/Volume-/Treble-Regler Bestückung auszeichnet, bietet Wampler mit dem Tumnus Deluxe V2 ein starkes Upgrade des Klassikers an.
Wampler Tumnus Deluxe V2
Die Deluxe-Version bietet nicht nur zwei umschaltbare Modi mit unterschiedlichem Gain-Verhalten, sondern ist obendrein mit einem 3-Band-EQ ausgestattet, was im Vergleich zu vielen anderen Klon-Klonen einen tieferen Eingriff in die Klanggestaltung ermöglicht. Das Tumnus Deluxe V2 ist mit einem Preis von 198 € zwar nicht gerade günstig, liefert jedoch die flexibelsten Möglichkeiten, um den authentischen Klon-Sound in sein eigenes Setup zu integrieren.
Preis Wampler Tumnus V2: 137,00 €
Preis Wampler Tumnus Deluxe V2: 198,00 €

Warm Audio Centavo

Das Warm Audio Centavo kommt optisch am ehesten an den originalen Klassiker heran und bietet einige Features, die noch mehr aus diesem legendären Schaltkreis herausholen. Mit authentischem Gehäuse und drei Reglern für Volume, Gain und Treble sieht das Pedal nicht nur wie sein großes Vorbild aus, sondern verhält sich dank der TL072-Op-Amps auch genau so. Der Mod-Switch auf der Stirnseite schaltet einen Hochpassfilter an, womit das Höhen-Klangbild beim Einsatz von beispielsweise Single Coils oder Humbuckern zusätzlich angepasst werden kann. Zwar ist das Centavo mit einem Preis von 173 € eines der teuersten Klon-Klone auf dieser Liste, jedoch überzeugt das Pedal durch seine authentische Bauform und durch einen straffen Sound. Wer also den echten Klon-Sound möchte, ohne gleich exorbitante Gebrauchtmarktpreise blechen zu müssen, der wird mit dem Centavo bei unter 200 € definitiv auf seine Kosten kommen!
Preis: 173,00 €

Was sagst Du zum Klon-Hype?

Bist Du auch dem Klon-Fieber verfallen und welcher Klon-Klon ist Dein Favorit? Oder besitzt Du vielleicht einen echten Klon Centaur in Deiner Pedal-Sammlung? Schreib es uns in die Kommentare!

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