Beim Kauf einer Akustikgitarre darf natürlich auch das richtige Zubehör nicht fehlen. Das Angebot ist riesig, und deshalb fragen sich gerade Anfänger, „Welches Zubehör für Akustikgitarre brauche ich eigentlich?“ Zum Glück musst du nicht gleich alles kaufen, was in deinem Musikfachgeschäft ausliegt. Zu Anfang reichen die Basics, die zur Pflege und zum Spielen erforderlich sind.
In diesem Artikel zeige ich dir, welche Zubehörteile wirklich nötig, praktisch oder einfach nice-to-have sind.

Der Klang steht und fällt mit den Saiten
Gitarrensaiten sind das Herzstück des Instruments, denn ohne sie gibt es keinen Ton. Je älter und abgenutzter die Saiten jedoch sind, desto schiefer und dumpfer klingen sie. Mit neuen Saiten wird der Sound lebendiger und das Spielgefühl geschmeidiger. Darüber hinaus schützt ein regelmäßiger Saitenwechsel die Gitarre selbst, da alte Saiten Rost ansetzen, der schließlich auch den Steg sowie die Mechaniken angreift.
Einen Satz Ersatzsaiten solltest du daher immer parat haben.

Gigbag für den praktischen Transport
Eines der wichtigsten Accessoires ist zweifelsohne ein Gigbag, in dem du die Gitarre nicht nur geschützt aufbewahren, sondern auch sicher transportieren kannst. Es ist nicht ausreichend, die Gitarre für den Weg zum Unterricht halbherzig in einem Jutebeutel oder einer Plastiktüte aus dem Supermarkt zu verstauen (sieht auch komisch aus). Ein gut gepolstertes Gigbag mit Rucksackgarnitur schützt das Holz vor Schlägen, Stößen und Druck, sodass keine Schäden entstehen. Beachte jedoch, dass die Maße des Gigbags zu deiner Gitarre passen.
Darüber hinaus bietet eine Gitarrentasche Schutz vor Klimaeinflüssen, denn Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen können einer Gitarre erheblich schaden. Zu Hause verhindert das Gigbag dazu Staubablagerungen und Schäden durch versehentliches Umstoßen.
Praktischerweise kommen viele Gitarrenmodelle bereits mit einem passenden Gigbag im Lieferumfang.

Das Pflegeset
Da Akustikgitarren, wie bereits erwähnt, empfindlich auf Luft-, Temperaturschwankungen und Schmutz reagieren, kommst du um Pflegemittel nicht herum. Dabei reicht aber schon ein einfaches Pflegeset mit Mikrofasertuch, Gitarrenpolitur und (falls deine Gitarre ein offenporiges Griffbrett hat) Griffbrettöl. Dies findest du alles zum Beispiel im Dunlop System 65 Body & Fingerboard Cleaning Kit. Wische die Gitarre bestenfalls nach jedem Spielen kurz ab. Das verlängert ihre Lebensdauer deutlich.
Für den Winter empfiehlt sich außerdem ein Befeuchter, der das Holz vor dem Austrocknen schützt.

Gitarrenständer: eine sichere Stütze
Wenn du deine Gitarre immer schnell griffbereit haben oder auch dekorativ platzieren möchtest, ist ein Gitarrenständer ein absolutes Muss. Dieses Zubehör für Akustikgitarre sorgt für einen sicheren Stand und ist auch gar nicht teuer. Bei beengten Platzverhältnissen kannst du alternativ zu einer Wandhalterung greifen.
Achte aber darauf, dass die Auflagen gepolstert sind, damit dein Instrument keine Risse bekommt. Aber Vorsicht: Ist die Gitarre mit einer Nitrolackierung versehen, muss die Polsterung aus Kork oder einem speziell schonenden Material bestehen, da die Weichmacher in herkömmlichen Ständern den Lack angreifen. Nitrolack findest du jedoch eher auf hochpreisigen Gitarren, also brauchst du dir bei einer Einsteigergitarre in der Regel keine Sorgen machen.
Vor dem Spielen: Gitarre stimmen
Bevor es losgeht, musst du natürlich deine Gitarre stimmen, denn ein gut gestimmtes Instrument ist die Grundlage für sauberes Spiel. Besonders praktisch dabei sind Clip-On-Stimmgeräte, die du einfach an der Kopfplatte befestigst. Diese Tuner sind ausgesprochen zuverlässig, auch in lauten Umgebungen.
Das Zeitalter der iPhones und Smartphones macht ein Stimmgerät jedoch nicht mehr zwingend erforderlich. Im Playstore findest zahlreiche Tuning-Apps, die einen hervorragenden Job machen. Schau dir dazu gerne den Artikel Tuning-Apps – Gitarre mit Handy stimmen leicht gemacht an.

Tools zum Saitenwechsel
Wie bereits erwähnt, musst du regelmäßig die Saiten wechseln. Um dir dies zu erleichtern, gibt es hilfreiche Werkzeuge auf dem Markt. So zum Beispiel eine Saitenkurbel, mit deren Hilfe du die Stimmmechaniken beim Auf- und Abwickeln schneller und komfortabler drehen kannst. Auch ein Saitenschneider und Pin-Löser sind ausgesprochen nützlich für ein präzises Kürzen der Saitenenden und ein leichtes Herausziehen der Bridge Pins bei Westerngitarren. Häufig gibt es die drei Werkzeuge in einem einzelnen Tool.
Du siehst: hierbei handelt es sich nicht um Luxusartikel, sondern um praktische Zubehörteile für Akustikgitarre, die den Saitenwechsel professioneller gestalten. Gerade für Anfänger, die noch Routine aufbauen.

Plektren für einen sauberen Anschlag
Viele Anfänger schlagen die Saiten zunächst mit den Fingern an. Das ist völlig okay, aber ein Plektrum sorgt für einen klaren, gleichmäßigen Klang. Als Anfänger setzt du am besten auf dünne bis mittelstarke Plektren, die sich flexibel anfühlen und Fehler beim Anschlag verzeihen.
Praktischerweise gibt es kleine Sets mit verschiedenen Stärken, die du nach Lust und Laune ausprobieren kannst.

Flexibilität durch Kapodaster
Ein Kapodaster ist kein Muss, aber dennoch extrem praktisch. Du kannst ihn ganz einfach auf den Gitarrenhals klemmen und so die Tonhöhe verändern. Auf diese Weise kannst du viele Songs mit einfachen Akkorden ohne Barré-Griffe spielen oder auch die Tonart an deine Stimme anpassen, falls du zu deinem Spiel singen möchtest.
Wichtiger Hinweis: Für Westerngitarren benötigst du einen gewölbten, für Konzertgitarren einen geraden Kapodaster.
Gitarrengurt für mehr Beweglichkeit
Falls du im Stehen spielen möchtest, ist ein Gitarrengurt eine gute Wahl, denn er sorgt für eine stabile Haltung. Entscheide dich am besten für einen möglichst breiten Gurt mit gepolsterter Auflagefläche. So wird das Gewicht des Instruments besser verteilt, was die Schultern entlastet.
Westerngitarren verfügen meist über Gurtpins, für Konzertgitarren gibt es Gurte mit speziellen Adaptern.
Weniger ist mehr, aber das Richtige Zubehör für Akustikgitarre zählt
Fazit: Für den Anfang benötigst du kein ganzes Arsenal an Zubehör. Artikel zur Aufbewahrung, Pflege und für die Grundlagen des Spiels reichen völlig aus. Nach und nach kannst du dein Setup erweitern, wenn du merkst, dass du manche Zubehörteile wirklich brauchst.