Marshall UK Modified: JCM 800 & 1959 Super Lead neu aufgelegt

Marshall UK Modified: Offizielle Modified-Amps aus Bletchley

Marshall legt mit dem 1959 Modified Super Lead und dem JCM 800 Modified zwei legendäre Verstärker neu auf: Beide Amps gelten als wahre Meilensteine der Rockgeschichte – der eine als aggressiver Soundlieferant der 1980er, der andere als Urgestein des britischen Crunchs. Viele Artists, Amp-Bauer und Soundtüftler erweiterten diese Amps mit Modifikationen, um beispielsweise höhere Gain-Reserven oder detailliertere Klangformungsoptionen zu ermöglichten. Mit der neuen UK Modified-Serie bringt Marshall diese Legenden in offiziell zurück – handverdrahtet in England, ausgestattet mit erweiterten Features, aber im Kern ganz das legendäre Original.

Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Unterschiede und Stärken der beiden Modelle – und warum gerade diese Neuauflagen für viele Gitarristinnen und Gitarristen spannend sein dürften.

1959 Super Lead Modified – Plexi mit zwei Overdrive-Modi

Kaum ein Amp hat das Selbstverständnis des klassischen Rock-Sounds so geprägt wie der 1959 Super Lead. Hendrix, Clapton, The Who – sie alle nutzten den einzigartigen Plexi-Crunch für ihre ikonischen Sounds. Die neue Modified-Version bringt nun das Beste aus Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Im Zentrum steht dabei der transparente, offen klingende Grundsound, der die komplette Dynamik seines Originals transportiert.

Marshall 1959 Super Lead Modified

Gleichzeitig bringt Marshall praktische Features mit ins Spiel, die das Leben erleichtern – ohne den Vintage-Charakter zu missen. Ein Master-Volume-Regler ermöglicht das klassische Gain-Verhalten bei reduzierter Lautstärke, ohne dass der Amp an Charakter verliert. Zwei Overdrive-Modi erweitern den Zerrbereich deutlich – von angezerrtem Blues bis in härtere Gefilde. Der zuschaltbare Bright-Switch sorgt bei Bedarf für mehr Präsenz in den Höhen – etwa bei Cabinets oder Pickups, die gerne Höhen schlucken.

Im Inneren arbeitet der 1959 Modified wie sein historisches Vorbild mit drei ECC83-Röhren in der Vorstufe und vier EL34-Endstufenröhren, die zusammen bis zu 100 Watt Leistung liefern. Die beiden Kanäle lassen sich wie beim Original kreativ kombinieren, während eine gemeinsame EQ-Sektion mit Bass, Middle, Treble und Presence die klangliche Abstimmung übernimmt. Gefertigt wird der Amp – ganz traditionell – handwired in Bletchley, England.

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JCM 800 Modified – der Klassiker mit jeder Menge Headroom

Wenn der Plexi der König der 60er war, dann ist der JCM800 der Herrscher der 80er. Kein anderer Amp steht so sehr für den rohen, aggressiven Marshall-Sound dieser Dekade. Die neue UK Modified-Version bleibt dem simplen Grundkonzept – ein Kanal, 3-Band-EQ – treu, ergänzt aber durch drei gezielte Erweiterungen, die in der Praxis entscheidend sein können.

Marshall JCM 800 Modified

Erstens: Der neue Gain-Boost schaltet zusätzliche Sättigung frei und bringt den Amp in Bereiche, die früher nur mit externen Boost-Pedalen erreichbar waren. Zweitens: Ein zuschaltbarer Mid-Boost hebt den Mittenbereich an und sorgt für mehr Durchsetzungskraft im Band- oder Studiomix – besonders bei Leads oder dichten Arrangements ein echter Vorteil. Drittens: Der Tight-Switch zähmt den Bassbereich und macht den Sound deutlich definierter – ein wichtiges Feature für Drop-Tunings oder moderne Metal-Stile.

Auch technisch bleibt der JCM800 Modified seinem Ursprung treu: Drei ECC83-Röhren in der Vorstufe, vier EL34-Endstufenröhren, 100 Watt Leistung, klassisches Marshall-Layout. Der Amp reagiert auf Spielweise und Lautstärke, liefert knackigen Crunch, aber auch straffen High-Gain. Er ist ebenfalls handverdrahtet in Großbritannien – ein Qualitätsversprechen, das man in dieser Preisklasse zu schätzen weiß.

Fazit: Der JCM800 Modified ist keine Neuinterpretation, sondern ein Update für alle, die den klassischen Marshall-Sound wollen – nur mit etwas mehr Kontrolle.

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Tradition trifft Funktionalität

Marshall Amp Modified Insert

Beide Amps der UK Modified-Serie zeigen, wie zeitlos der Sound dieser beiden Verstärker sein kann. Marshall verzichtet bewusst auf digitale Features wie beispielsweise Modeling, MIDI-Steuerung – stattdessen stehen klassischer Röhrensound, analoge Features und handwerkliche Qualität im Vordergrund. Ob man eher auf offenen Vintage-Crunch (1959) oder kompakteren High-Gain-Drive (JCM 800) setzt, ist letztlich Geschmackssache – beide Modelle bieten einen klaren Zugang zur jeweiligen Epoche des Rock-Sounds und sind besonders für Kenner und Marshall-Genießer ein wahrer Ohrenschmaus!

Wer jedoch einen Verstärker sucht, der sowohl klanglich als auch mechanisch auf Langlebigkeit, Spielgefühl und Präsenz setzt, findet in den UK Modified Amps zuverlässige Werkzeuge mit Charakter.

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Fotos: Marshall

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