Pedal des Monats: Digitech Whammy DT

Pedal des Monats

Digitech Whammy DT – wenn dein Pedal mehr Töne trifft als dein Sänger

Gäbe es eine „Pedal Hall of Fame“, dann hätte diese rote Killermaschine definitiv einen Platz darin. Das Digitech Whammy ist eine absolute Ikone! Vom ersten Modell in den Neunzigern bis heute begeistert es Künstler, Einsteiger und Pedal-Nerds gleichermaßen. Jeder kennt den Sound: Diese schreienden Oktavsprünge à la Tom Morello oder verstörende Disharmonien im Dimebag-Style. Möglich sind hier aber auch butterweiche Portamento-Glides, mit denen sich selbst ein David Gilmour in den Psych-Raum katapultieren könnte. Mit dem Whammy DT hat Digitech nochmal ordentlich einen draufgelegt und das Pedal mit einer zusätzlichen Detuning-Funktion ausgestattet. Brauchen wir das? Absolut! Ist es over the top? Natürlich – und genau deshalb lieben wir es!

Whammy DT – Was kann das Biest?

Detailansicht des Digitech Whammy DT.
Der Pitch Shifter des Whammy DT. (Bild: digitech.com)

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Features des Digitech Whammy DT:

1. Der klassische Whammy-Modus

Das Herzstück des Pedals bleibt der Pitch-Shifter, der von sanften Halbtönen bis hin zu apokalyptischen Doppel-Oktav-Drops alles mitmacht. Egal, ob du einen sanften Portamento-Effekt für sphärische Klänge brauchst oder einen kompletten Psycho-Mode aktivieren willst – hier geht alles.

Anwendungsbeispiele:

RATM / Gojira-Fans? – Check.
Steve Vai in Zeitlupe? – Check.
Doppelsoli mit nur einer Gitarre? – Double Check!

2. Verschiedene Tunings ohne Umstimmen

Das DT steht für „Drop Tune“, was in diesem Fall so viel bedeutet wie: „Ich spare mir nicht nur das Runterstimmen, sondern auch den Capo“. Mit dem Drop-Tune-Regler kannst du dein Signal in Halbtonschritten bis zu einer ganzen Oktave hoch oder runter ziehen – ohne Saitenwechsel, ohne Rumgefummel. Instant Doom Mode!

3. Die Momentary-Funktion – Wenn du Whammy-Stottern willst

Momentary-Fußschalter des Digitech Whammy DT.
Der Momentary Switch bietet alles von Hammer-ons und Pull-Offs bis hin zu Divebombs und Stutters.

Ein kleines, aber sehr feines Feature ist der Momentary-Schalter, mit dem du abgefahrene Effekte wie Dive Bombs oder Stutter-Glitches erzeugen kannst.

Stell dir vor:

Du spielst Djent? Jetzt kannst du deine Preiphery-Style-Riffs noch abgefahrener modulieren.

Du willst wie Morello dein Solo hacken? Einfach den Momentary-Schalter spammen.

Du spielst Noise Rock? Hiermit kannst du deinem Publikum den endgültigen Tinnitus verpassen.

Darüber hinaus können wir zwischen True Bypass und „DSP Bypass Mode“ wählen, welcher das Bypass-Relais umgeht und ein direktes Aktivieren des Effekts über den Momentary-Taster ermöglicht.

Sound & Performance – Wie klingt das Whammy DT?

Die Antwort: Nach purem Wahnsinn auf Knopfdruck!

Der vom Pedal gesteuerte Pitch-Shifter reagiert sehr geschmeidig und die Sounds die es liefert sind komplett abgefahren. Natürlich klingt’s „künstlich“, schließlich erzeugen wir außerweltliche Aliengeräusche mit der Gitarre! Aber diese machen wir dafür in einer unfassbaren Manier. Im Harmonie-Modus wiederum kann man durchaus von einem organischen Sound sprechen. Die Harmoniestimme wird über das Pedal gesteuert, was bei hohem Tempo ganz schön tricky ist. Aber es klingt total überzeugend. Das Schluss-Solo von Hotel California kann man plötzlich alleine spielen. Bei schnellen, technischen Licks krampft allerdings gerne mal der Fuß. Wer das hinkriegt, Respekt!

Der Drop Tuner klingt sehr gut, frisst uns aber minimal die Höhen weg. Nichts, was man mit einem guten EQ nicht wieder in den Griff kriegt, aber es muss erwähnt werden. Je kleiner der Sprung, den das Pedal machen muss, umso weniger fällt es auf. Beim Oktav Modus haben wir außerdem sogar noch die Wahl, ob das Normalsignal auch hörbar sein soll oder nicht. Die Mischung aus hoher Oktave und Normalsignal klingt etwas nach 12-String Gitarre. Die tiefe Oktave zusammen mit der nicht oktavierten Spur hingegen einfach nach Güterzug.

Was besonders beeindruckt: Die Tracking-Qualität ist verdammt gut. Während alte oder günstige Pitch-Shifter oft ein leichtes Delay oder Artefakte erzeugen, klingt das Whammy DT satt und definiert, auch bei extremen Tuning-Sprüngen. Selbst bei schnellen Licks und Akkorden hält das Tracking mit.

Fazit – Wer braucht das Digitech Whammy DT?

Ganz simpel: Jeder, der Spaß an experimentellen Sounds hat. Und jeder, der Beef mit seinen Nachbarn hat. 😉

  • Solisten, die klingen wollen, als würden sie ein Theremin mit ihrer Gitarre spielen
  • Metal-Gitarristen, die keine Lust haben, für jedes Tuning eine extra Gitarre mitzuschleppen
  • Noise-Enthusiasten, die auf disharmonische Effekte stehen

Klar, das Whammy DT ist nichts für Puristen, die ihre Gitarre am liebsten nur mit einem Kabel in den Amp stecken. Aber wenn du experimentieren, tiefer stimmen oder eben mal kurz komplett ausrasten willst – dann ist dieses Pedal genau dein Ding!

Digitech Whammy DT – FactsProduktbild des Digitech Whammy DT Effektpedals.

  • Auswahl aus 9 Harmonizer-Effekten, 10 Whammy-Effekten und 2 Detune-Effekten
  • Pitch Bend von -3 Oktaven bis zu +2 Oktaven
  • Droptune-Funktion
  • Robustes Metallgehäuse
  • Anschluss für optional erhältlichen FS3X Fußschalter
  • Preis: ca. 275 Euro bei MUSIC STORE

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