Musikersuche im Internet? Auf nach Wacken!

Bannerbild zur Musikersuche.

Manchmal meint es das Schicksal einfach gut. 2013, als junger Musiker voller Träume, verschlug es mich der Liebe wegen nach Leverkusen. Eine neue Band musste her, und so begab ich mich in die Untiefen des Internets, um nach geeigneten Kapellen zu recherchieren. Musikersuche im Internet? Das klingt ein bisschen wie Online-Dating – aber man muss gleich mehreren Personen gefallen, und die sind dann oft auch noch erschreckend bärtig.

Auf diversen Portalen und in Onlineforen stellen sich Bands jedweder Couleur vor und suchen nach Personal. Man kann hier in der Regel nach Instrument, Genre, Ort und manchmal auch Erfahrungslevel filtern, sodass man schnell Anzeigen findet, die dem eigenen Gesuch entsprechen. Außerdem kann man sich selbst als suchender Musiker inserieren und sich bequem finden lassen.

Meine Reise begann mit der Musikersuche eines großen Kölner Musikhauses. Auf der Homepage des Music Store findet ihr die verschiedenen Artikelkategorien – etwas versteckt darunter, auf der rechten Seite des Bildschirms, findet sich der Button „Musikersuche“.

Musikersuche – Wer suchet, der findet!

Hier fand ich die Anzeige einer weltberühmten Horrorpunkband aus Leichlingen, die sehr vielversprechend klang. Ich hatte vorher in lokalen Bands gespielt, aber das hier schien irgendwie größer zu sein, da die Band auf professionell aufgenommene Alben und Auftritte auf großen Festivals – sogar in Amerika – zurückblicken konnte. Mir wurden fünf Songs geschickt, die ich vorbereiten sollte. Keine Tabs, keine Leadsheets. Lieder raushören zu können, ist auf jeden Fall ein wichtiger Skill in dieser Hinsicht. Ich begab mich also sehr ehrfürchtig, aber gut vorbereitet zur Probe.

Schnell wurde klar, dass hier nicht nur ein Basser, sondern auch ein stimmgewaltiger Vokalist ersetzt werden sollte. Am Bass konnte ich überzeugen, den Rest habe ich über die nachbarschaftliche Nähe zum Trommler gelöst. Wer am Mikro nicht punktet, muss das eben über Sympathie lösen – oder mit Whisky. Generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass das soziale Miteinander in der Band oftmals wichtiger ist als das musikalische Niveau. In meinem Fall hat es dann noch einige Proben lang gedauert, bis ich offiziell Teil der Band wurde. Eine Art Probezeit solltet ihr also auf jeden Fall einplanen.

Vom Bedroom-Studio auf die große Bühne

Meine Reise mit dieser Band dauerte ziemlich genau zehn Jahre. Wir haben Songs geschrieben, Alben aufgenommen, Videos gedreht, kleine und große Gigs gespielt. Ab und zu sind wir auch mal Nightliner gefahren. Wir spielten Tourneen in Deutschland, England und den USA – und ja, wir spielten auch in Wacken. Neben ganz vielen großartigen musikalischen Erinnerungen sind es die menschlichen Kontakte – zu Fans und anderen Bands, vor allem aber zur eigenen Crew –, die diese Zeit unvergesslich machen.

Meine Erfahrung mit der Online-Musikersuche ist also absolut positiv, und ich kann wirklich jeden nur ermutigen, das mal auszuprobieren. Vielleicht steht ihr also bald auch auf der großen Bühne. Wer suchet, der findet!

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