E-Bass für Einsteiger: Fünf einfache Bassriffs mit Tabs

Fünf Bassriffs für den Einstieg

Wer die ersten Schritte auf dem E-Bass hinter sich hat und bereits einige Klassiker spielen kann, bekommt in diesem Beitrag neuen Tab-Nachschub! Mit einer Mischung aus bekannten Evergreens und weniger bekannten Basslines präsentieren wir euch fünf Riffs, die nicht nur Spaß machen, sondern auch spielerisch fordern und dabei unterschiedliche Techniken abdecken.

Natürlich gibt es unzählige ikonische Bassriffs aus verschiedensten Genres, die nicht jeden Geschmack treffen, aber vielleicht entdeckt ihr in dieser Auswahl ein oder zwei Stücke, die euch genauso viel Freude bereiten wie mir.

Green Day – Longview

Wer diesen Klassiker nicht ohnehin schon draufhat, hat jetzt die perfekte Gelegenheit dazu! In den frühen 1990er-Jahren wurde Green Days drittes Studioalbum Dookie über Nacht zum Erfolg und katapultierte das Punkrock-Genre in den Mainstream. Besonders die frühen Tracks der Band bestehen meist aus drei bis vier Akkorden und sind auf dem E-Bass schnell zu lernen. Der vierte Track Longview tanzt hier etwas aus der Reihe. Er lebt vor allem von seinem schweren Refrain und der ikonischen Bassline in den Strophen.

Als eines der bekanntesten Bassriffs der 90er wird Longview von Green Day-Bassist Mike Dirnt mit kräftigem Anschlag nahe der Bridge gespielt, wodurch das typische P-Bass-Attack entsteht. Der Song kombiniert prägnanten Groove und Melodik, wechselt zwischen tiefen Grundtönen und melodischen Läufen hinein in obere Lagen. Halte die linke Hand locker und achte besonders auf String Skipping (Saitensprünge) in der zweiten Hälfte der Phrase!

Tipp: Trainiere den Wechsel zwischen offenen und gegriffenen Noten im Tempo – das Timing und die „Tightness“ im leicht geschuffelten Groove sind hier entscheidend.

Queen – Another One Bites The Dust

Queen produzierten zwischen 1970 und 1992 unzählige Hits. Neben legendären Rock-Hymnen wie Bohemian Rhapsody oder We Are The Champions experimentierte die Band immer wieder mit unterschiedlichen Genres. 1980 griffen sie den damals populären Disco-Sound auf und schrieben mit Another One Bites The Dust einen Song, der vor allem durch sein minimalistisches Arrangement aus E-Bass und Schlagzeug glänzt.

Wahrscheinlich haben die meisten Bassistinnen und Bassisten die ikonische Bassline bereits erlernt – doch habt ihr auch die Variation im zweiten Teil des Refrains drauf? Diese kurze Abwandlung bringt Abwechslung in den Song und lebt von einem groovigen Rhythmus mit gezielten Pausen, was perfekt ist, um Timing und Präzision zu trainieren. Besonders die Sechzehntelpausen ab dem fünften Takt machen den typischen Groove aus. Für Einsteigerinnen und Einsteiger ist das Riff außerdem ein großartiger Einstieg, um ins rhythmische Spiel einzutauchen.

Miley Cyrus – WTF Do I Know

Okay, diesen Song erwartet man vielleicht nicht unbedingt in einer Bassriff-Liste – aber ich wollte ihn euch trotzdem nicht vorenthalten, da ich ihn persönlich sehr gerne auf meinem Tieftöner spiele. Wer Miley Cyrus auch nach ihrer Hannah Montana-Zeit verfolgt hat, weiß, dass sie musikalisch weit mehr kann, als nur Pop zu liefern.

WTF Do I Know stammt vom 2020 erschienenen Album Plastic Hearts, welches meiner Meinung nach ihre bislang beste Platte. Das Album vereint authentischen 80s-Synth-Pop mit modernen Pop- und Rock-Elementen. Der Opener bringt eine simple, aber coole Bassline, die leicht zu lernen ist und dennoch einen coolen Eigencharakter besitzt.

Der Song wird in Drop-D-Stimmung (D–A–D–G) gespielt, wodurch du Zugang zum tiefen D bekommst, was essenziell für das Riff ist. Im Grunde setzt es sich aus dem tiefen E (D-Saite, 2. Bund) und dem hohen E (A-Saite, 7. Bund), während die Achtelpause im dritten Takt den Groove definiert. Außerdem wird das Stück fingergepickt, wodurch es trotz Einfachheit angenehm dynamisch klingt.

Nirvana – Lounge Act

Krist Novoselic war bei Nirvana für seine tragenden Basslines bekannt, die Kurt Cobains aggressiven Stil perfekt untermalten. Besonders beeindruckend ist, wie Novoselic fernab der reinen Grundtöne melodische Abwandlungen der Harmonien einsetzt, die den Songs ihren unverwechselbaren Charakter verleihen.

Lounge Act vom Kultalbum Nevermind zeigt diesen Stil perfekt. Der Song lebt von einer Bassline, die rhythmisch präzise und durch gleichzeitig verspielt klingt. Besonders auffällig ist der Slide von der zweiten auf die siebte und von der dritten auf die zehnte Bundposition: Dies eine hervorragende Übung, um das Gefühl für saubere Slides und gleichmäßige Tonübergänge zu trainieren.

Ebenso interessant ist der Wechsel zwischen Viertel- und Achtelnoten, der das rhythmische Fundament lebendig hält. Der Sprung über drei Saiten im zweiten Takt erfordert exakte Koordination und Kontrolle der rechten Hand, was eine tolle Übung für gezieltes Saitenwechselspiel mit dem Plektrum ist.

Asian Kung-Fu Generation – Haruka Kanata

Der Song Haruka Kanata der japanischen Rockband Asian Kung-Fu Generation ist ein echter Banger mit einer kräftigen Bassline, die gleich zu Beginn zu hören ist. Fans des Naruto-Animes werden den Song wahrscheinlich sofort wiedererkennen, da er als zweites Opening ab Folge 26 bis 53 fungierte.

Der Song kombiniert Pop-Punk-Energie, treibende Drums und raue Vocals, die von einem knackigen Bass-Sound mit reichlich Pick-Attack getragen werden. Obwohl das Riff technisch nicht besonders schwer ist, eignet es sich perfekt, um schnelle Fingerwechsel über fünf Bünde hinweg zu trainieren. Es bewegt sich ausschließlich auf der tiefen E-Saite und wandert konstant zwischen Leersaite und Quinte (5. Bund) auf und ab, was präzises Timing und gleichmäßige Achtel-Anschläge erfordert.

 

Fazit

Alle fünf Riffs bzw. Songs machen mir persönlich unglaublich viel Spaß zu spielen. Egal, ob beim Üben, Jammen oder einfach zwischendurch. Einige davon gehörten mit zu den ersten Basslines, die ich gelernt habe, und sie haben mir damals sehr geholfen, ein Gefühl für Timing und Dynamik zu entwickeln. Besonders spannend finde ich, wie unterschiedlich jedes Riff funktioniert: Mal steht der Groove im Vordergrund, mal die Melodie oder der Charakter des Anschlags ist entscheident. Ich hoffe, dass euch diese Auswahl genauso motiviert, weiter am E-Bass zu experimentieren und vielleicht entdeckt ihr beim Spielen ja auch euer eigenes Lieblingsriff!

 

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