Signature-Combo der australischen Gitarristin Orianthi im Test

Mit dem Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition Combo bekommt die australische Gitarristin Orianthi einen schicken Signature-Amp spendiert, der nicht nur den satten Orange-Sound liefert, sondern gleichzeitig mit einem weißen Tolex-Bezug und einem goldenen Metallschild mit „Orianthi“-Insert in einer besonderen Farbausführung eine tolle Figur macht.
Orianthi ist eine weltweit bekannte Gitarristin, die mit Größen wie Alice Cooper, Richie Sambora und Carlos Santana zusammengearbeitet hat. Ich habe den Signature-Amp genauer unter die Lupe genommen und geschaut, wie sich der Transistor-Combo mit seinen zwei Kanälen genau verhält.
Für den Test habe ich nicht nur die klanglichen Features wie die beiden Kanäle, den 3-Band-EQ oder den integrierten digitalen Reverb-Effekt genauer betrachtet, sondern ein besonderes Augenmerk auf den Klang des Speakers und des Headphone-Outs mit Speaker-Simulation gelegt. Wie gut der Combo im Clean- und Dirty-Channel klingt und wie stark sich der 8“-Lautsprecher mit der Speaker-Simulation des Kopfhörerausgangs unterscheidet, erfahrt Ihr in diesem Testbericht!
Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition
Was steckt im Combo?
Der Orange Crush 20RT Orianthi kommt als Transistor-Combo mit einer Solid-State-Schaltung und ist mit zwei Kanälen für Clean und Dirty ausgestattet. Mit seinen 20 Watt kann der Amp reichlich Volumen aufbringen, wodurch die eigenen vier Wände ordentlich beschallt werden können – im Bandkontext kann der Combo jedoch schwerer gegen akustische Drums, geschweige denn gegen größere Gitarren- und Bass-Amps über 25–30 Watt ankommen.
Als passivere Rhythmusgitarre zur Ergänzung des Bandmixes oder in kleineren Jam-Sessions kann der Verstärker jedoch durchaus mithalten. Die limitierte Edition fährt deshalb die Devise, als kompakter Übungs- oder Zweitverstärker zu fungieren.

Über einen Kippschalter sowie mithilfe eines optional erhältlichen Footswitches lassen sich die Kanäle bequem wechseln, während sich weitere Einstellungen über das Top-Panel intuitiv angehen lassen – besonders Anfängerinnen und Anfänger kommen dadurch schnell mit der Bedienung des Combos zurecht. Über den 3-Band-EQ mit Reglern für Bässe, Mitten und Höhen können klangliche Anpassungen vorgenommen werden und erlauben je nach Setting eine breite Klangpalette. Obendrein befindet sich ein integrierter Tuner sowie ein digitaler Spring-Reverb im Combo.
Dank seines Kopfhörerausgangs mit Cab-Sim-Technologie eignet sich der Crush 20RT Orianthi hervorragend zum stillen Üben – und das, ohne an Klangqualität einzubüßen. Die integrierte Speaker-Simulation emuliert dabei eine 4×12-Orange-Cabinet und liefert so einen authentischen Sound für den Kopfhörerbetrieb. Je nach Spielstil und Genre lassen sich nicht nur glasklare Clean-Sounds realisieren: Der Dirty-Kanal stellt enorme Gain-Reserven bereit und deckt alles ab – von knackigem Crunch bis hin zu fetten Mid-Scoop-Metal-Sounds.
Beide Kanäle im Fokus: Clean und Dirty
Ein Blick auf den Gain-Regler
Im Clean-Channel dickt der Gain-Regler den Grundsound leicht an und mischt etwas Wärme hinzu. Selbstverständlich bringt der Transistor-Combo bei aufgedrehtem Gain im Clean-Channel nicht den natürlichen Röhren-Drive eines Röhren-Amps mit, kann aber durchaus für definierte Sounds mit klarer Ansprache sorgen oder gar als flexible Pedal-Plattform dienen, um mit Overdrive- oder Modulationspedalen einen individuellen Klangcharakter zu erreichen.
Im Dirty-Channel erreicht der Combo je nach Position des Gain-Reglers leichten Crunch bis hin zu rauen High-Gain-Sounds. Die Range von leichtem bis durchsetzungsfähigem Crunch reicht, bis der Gain-Regler etwa zu drei Vierteln aufgedreht ist – ab da liefert der Kanal jede Menge Distortion und heizt den Combo ordentlich an. Je nach EQ-Einstellungen können dadurch so gut wie alle Heavy-Genres von Classic Rock bis Metal wunderbar bedient werden.
8″-Voice-of-the-World-Speaker und Kopfhörerausgang mit Speaker-Simulation
Die weiße Orianthi-Limited Edition des Orange Crush 20RT ist mit einem 8″-Voice-of-the-World-Speaker bestückt, der trotz seiner kompakten Bauform erstaunlich sauber klingt. Clean-Sounds kommen hierbei besonders gut zur Geltung – der integrierte Federhall wertet den Grundsound zusätzlich auf, wodurch der Amp durch wenige Handgriffe viel liefern kann.
Im Dirty-Channel verarbeitet der Lautsprecher höhere Gain-Settings mit deutlich komprimierter Ansprache, wodurch der Sound schnell Gefahr läuft, matschig zu klingen. Mit feinfühligen EQ-Settings lassen sich jedoch durchaus brauchbare Sounds für definierte Riffs oder Leads bei weit aufgedrehtem Gain-Regler erreichen.
Der Kopfhörerausgang mit CabSim liefert einen authentischen Cabinet-Sound einer 4×12-Orange-Box und eignet sich dadurch wunderbar zum stillen Üben, ohne dass Klangqualität eingespart werden muss. Zusätzlich kann man den Kopfhörerausgang zum Aufnehmen nutzen, indem man ihn per 6,3-mm-Klinkenkabel direkt mit dem Eingang eines Interfaces oder Mixers verbindet.
Der Grundsound bleibt zwar im Charakter etwas dumpf – für Demo-Aufnahmen oder als zusätzliche Ergänzung zum Schichten verschiedener Gitarrenspuren in einer DAW lässt sich jedoch durchaus eine saubere Basis des Orange-Sounds verwenden.
Fazit zum Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition
Abschließend lässt sich festhalten, dass der Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition Combo ein vielseitiger Amp ist, der besonders leicht zu bedienen ist und mit wenigen Handgriffen schnell tolle Sounds erzeugt. Das macht ihn nicht nur besonders attraktiv für Anfängerinnen und Anfänger, sondern lässt auch Profis nicht schlecht staunen.
Gerade Features wie der Kopfhörerausgang mit CabSim, der 3-Band-EQ sowie der integrierte Reverb ermöglichen viele Klangmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Genres – von Blues und Rock bis hin zu härteren Metal-Gefilden. Auch wenn die Orianthi-Signature-Version des Orange Crush 20RT – abgesehen von optischen Neuerungen wie dem weißen Tolex und dem goldenen Metallschild mit „Orianthi“-Insert – keine zusätzlichen Features im Vergleich zum Standardmodell bietet, unterscheidet sie sich deutlich durch ihre besondere Optik.
Interessant ist diese limitierte Version vor allem für Fans der australischen Gitarristin, für Einsteigerinnen und Einsteiger, die auf der Suche nach einem praktischen Übungsverstärker mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sind oder für Profis, die einen kompakten Zweitverstärker zum Warmspielen vor Gigs oder für kleine Jam-Sessions brauchen.
Selbstverständlich gibt es aktuell unzählige Möglichkeiten, über preisgünstige Amp-Modeler oder Modeling-Software hochwertige Sounds mit authentischem Röhren-Charakter zu erzeugen – und günstige Transistor-Amps können dabei oft nicht mithalten. Dennoch überzeugt der Orange Crush 20RT mit seinem starken Sound und braucht sich mit seinen 20 Watt, den großzügigen Gain-Reserven sowie einem starken Eigencharakter keineswegs zu verstecken.
Mehr zum Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition:
Der Orange Crush 20RT Orianthi Limited Edition ist für 239 € bei MUSIC STORE erhältlich.
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