DigiTech Badder Monkey Overdrive im Test: Der Affe sprengt das Fass!

DigiTech Badder Monkey Overdrive – SOS Affenalarm!

Mit dem DigiTech DOD Badder Monkey Overdrive greift DigiTech einen der bekanntesten Overdrive-Klassiker der frühen 2000er Jahre auf, entscheidet sich jedoch bewusst gegen eine reine Neuauflage. Stattdessen wurde der ursprüngliche Bad-Monkey-Schaltkreis als klangliche Basis genutzt und um mehrere zusätzliche Overdrive-Pfade sowie neue Steuerungsmöglichkeiten erweitert.

Digitech DOD Badder Monkey Overdrive
DigiTech DOD Badder Monkey Overdrive

Das Ziel ist klar: Die vertraute Charakteristik des Originals soll erhalten bleiben, gleichzeitig aber deutlich mehr Flexibilität für moderne Setups bieten.

DigiTech Bad Monkey Overdrive
Das originale DigiTech Bad Monkey Overdrive

Das originale Bad Monkey von DigiTech wurde von 2004 bis 2016 produziert und löste über die Jahre einen zeitweiligen Internet-Hype aus, wodurch das Pedal zeitweise für überirdische Gebrauchtmarktpreise gehandelt wurde.

Mittlerweile ist das originale Bad Monkey zwar für einigermaßen erschwingliche Second-Hand-Preise erwerbbar, jedoch wollte DigiTech mit dem Badder Monkey eine sinvolle Erweiterung schaffen, die wit mehr ist als ein bloßer Reissue.

Der Badder Monkey richtet sich damit nicht nur an Nostalgiker, sondern vor allem an Gitarristen, die einen klassischen Soft-Clipping-Overdrive mit erweiterten Klangoptionen suchen.

Sei es als eigenständige Zerre oder als vielseitiger Boost vor bereits verzerrten Amps und Modelern: Das Badder Monkey verspricht mit seinen neuen Features eine umfassendere Klanggestaltung, während der Kern des Pedals den ursprünglichen Klangcharakter und das EQ-Verhalten zuverlässig transportieren soll.


Affiliate Link:

DigiTech DOD Badder Monkey

Features & Aufbau

Drei Voicings, Phasenumkehr & Troop-Modus

Herzstück des Konzepts sind drei unterschiedliche Overdrive-Voicings: Behaved, Bad und Badder. Diese lassen sich nicht nur einzeln nutzen, sondern über den neu entwickelten, zum Patent angemeldeten 360°-Barrel-Regler stufenlos miteinander mischen. Anders als bei klassischen Overdrives mit festem Charakter entsteht so eine gleitende Übergangszone zwischen unterschiedlichen Zerrstrukturen.

DigiTech Badder Monkey Overdrive 360° Barrel-Regler
360° Barrel-Regler zum stufenlosen mischen der drei Voicings Behaved, Bad und Badder.

Ein zusätzlicher Mini-Switch ermöglicht es, die Schaltkreise phasenparallel oder phaseninvertiert zu betreiben. In der Mittelstellung aktiviert der Troop-Modus alle drei Overdrive-Pfade gleichzeitig. In diesem Modus ist der Barrel-Regler deaktiviert, das Pedal liefert jedoch maximalen Output und eine deutlich verdichtete Gain-Struktur, die gerade zum anpusten eines bereits verzerrten Amps ordentlich gesägt hat (dazu später mehr!).

Die Klangregelung erfolgt über einen 2-Band-EQ mit separaten Staked-Poti für Low (Grunt) und Mid-High (Screech), ergänzt durch klassische Gain (BANANAS)- und Volume (CURIOSITY)-Regler. Abgerundet wird das Ganze durch True Bypass, ein leichtes Aluminiumgehäuse und die beidseitige StagePlate, die eine Befestigung auf dem Pedalboard ohne zusätzliches Klettband ermöglicht.

Bananas (Gain) liefert die typische Soft-Clipper-Zerre, die je nach bedarf in aggressive gefilde ausfahren kann!

Praxistest: Gib dem Affen… Bananen?

Im Test zeigte sich schnell, dass der Badder Monkey deutlich mehr ist als ein klassischer TS-Klon. Die drei Overdrive-Schaltkreise (Bad = originaler Bad Monkey; Badder = Hig-Gain; Behaved = Low-Gain) unterscheiden sich hörbar in Ansprache, Kompression und Aggressivität und lassen sich über den Barrel-Regler sehr feinfühlig ineinander überführen. Dadurch entstehen Übergangsbereiche, die mit herkömmlichen Overdrives so nicht realisierbar sind. Zumindest nicht in so einem sauberen Maße.

Der Troop-Modus erwies sich dabei als besonders durchsetzungsstark. Mit allen drei Schaltungen aktiv liefert das Pedal eine spürbare Portion zusätzlicher Power, die sich hervorragend für härtere Genres eignet. Gerade vor High-Gain-Amps oder entsprechenden Modeler-Presets sorgt dieser Modus für mehr Biss, ohne den Grundsound komplett zu verfälschen.

Digitech DOD Badder Monkey Overdrive
Mini-Switch für Phasenumschaltung & Troop-Modus

Dabei fiel auf, wie extrem transparent das Badder Monkey arbeitet und bereits mit Low-Gain-Einstellungen enorm aggressiv klingen kann.

Der 2-Band-EQ arbeitet extrem effektiv. Dreht man den Grunt-Regler deutlich auf und nimmt gleichzeitig Höhen über Screech zurück, lassen sich bewusst muffige, fuzzartige Sounds erzeugen.

Umgekehrt erlaubt eine moderat eingestellte Basssektion in Kombination mit präsenten Höhen einen sehr offenen, transparenten Boost, der den Amp lediglich „anbläst“, statt ihn zu überfahren.

Schließlich habe ich nach bereits kurzer Zeit einige verschiedene Extremeinstellungen durch probiert und von klassischem TS-Drive, über raues Sägen bis hin zu muffigen Fuzz-artigen Sounds liefert das Pedal deutlich mehr Möglichkeiten als das originale Bad Monkey.

Drive-Verhalten am Verstärker und Modeler

Getestet wurde das Pedal sowohl an einem Marshall JVM als auch an einem Modeler mit Rectifier-Amp-Modell. Auf dem Clean-Channel des Marshall funktioniert der Badder Monkey problemlos als eigenständige Zerre und deckt dabei ein breites Spektrum von leichtem Crunch bis hin zu aggressiveren Rock-Sounds ab. Sein volles Potenzial entfaltet er jedoch klar als Boost-Pedal vor bereits angezerrten Kanälen.

Gerade in Kombination mit dem Rectifier-Model überzeugte das Pedal mit einer extra Portion sägendem Drive. Besonders bei tiefer gestimmten Gitarren in Drop C und Drop B entstanden extrem knackige, raue Sounds mit viel Attack und Durchsetzungskraft, ohne matschig zu wirken. Auch mit unterschiedlichen Gitarrentypen – darunter mehrere Power-Strats und eine 7-String – blieb das Verhalten stets kontrolliert und gut formbar.

Für wen ist das Badder Monkey Pedal interessant?

Klanglich lässt sich der Badder Monkey am ehesten als Tube-Screamer mit erweiterter Aggressivität beschreiben. Die drei verschiedenen Voicings und das flexible Blending der Zerrtypen stellen eine sinnvolle Weiterentwicklung des ursprünglichen Bad Monkey dar und erweitern dessen Einsatzbereich erheblich. Wer lediglich einen simplen TS-Drive sucht, findet zwar zahlreiche Alternativen, doch der eigenständige EQ, der Troop-Modus und die flexible Schaltungsarchitektur heben den Badder Monkey klar vom Standard ab.

Anfangs mit einer gewissen Skepsis getestet, überzeugte das Pedal letztlich vor allem durch seine Vielseitigkeit und die große Bandbreite an spannenden Einstellmöglichkeiten.

Fazit: Volle Affenpower, direkt aus dem Fass!

Der DigiTech DOD Badder Monkey Overdrive ist keine bloße Neuauflage, sondern eine sinnvolle weiterentwickelte Version eines Klassikers. Durch die Kombination aus mehreren Overdrive-Voicings, stufenlosem Blending, effektiver Klangregelung und sinnvollen Zusatzfunktionen eignet sich das Pedal sowohl als transparenter Boost als auch als eigenständige Zerre für moderne und klassische Setups. Wer einen vielseitigen Soft-Clipping-Overdrive mit deutlich erweitertem Funktionsumfang sucht, findet hier ein durchdachtes und klanglich überzeugendes Werkzeug, das ohnehin schon einen Legendenstatus erreicht hat!

Den Dschungel vor lauter Bäumen nicht mehr sehen

Trotz der vielen überzeugenden Eigenschaften ist der DigiTech DOD Badder Monkey kein Pedal, das sich sofort jedem Spieler erschließt. Gerade Einsteiger können sich in den umfangreichen Einstellmöglichkeiten schnell verlieren. Der Einfluss von Phasenumschaltung, stufenlosem Barrel-Regler und dem sehr wirksamen 2-Band-EQ greift so stark ineinander, dass es im wahrsten Sinne des Wortes passieren kann, den Dschungel vor lauter Bäumen nicht zu sehen.

Ohne ein grundlegendes Verständnis dafür, wie Gain-Struktur, Phasenlage und Frequenzbearbeitung zusammenwirken, besteht die Gefahr, den Sweet Spot zu überdrehen oder das Pedal vorschnell als zu aggressiv oder unübersichtlich einzuordnen. Wer sich jedoch die Zeit nimmt, die Interaktion der einzelnen Regler bewusst zu erkunden, wird mit einer außergewöhnlichen klanglichen Bandbreite belohnt, die deutlich über klassische Overdrive-Konzepte hinausgeht.

Pro

  • Sehr flexible Overdrive-Struktur durch drei Voicings (Bad, Badder & Behaved) und stufenloses Blending
  • Eigenständiger 2-Band-EQ mit großem Eingriffsbereich
  • Hervorragend als Boost für mehr „Biss“ vor Amps und Modelern geeignet
  • Sinnvolle Weiterentwicklung des klassischen Bad Monkey mit klar erkennbarem Mehrwert und eigenständigem Charakter

Contra

  • Kein „Plug-and-Play“-Overdrive für schnelle Standard-Sounds; kann Einsteiger ggf. schnell überfordern
  • Regler und Schalter beeinflussen sich stark gegenseitig, Sweet Spots erfordern etwas Zeit

Link zur Herstellerseite: DigiTech Badder Monkey


Affiliate Link:

DigiTech DOD Badder Monkey

Auch interessant:

DigiTech Badder Monkey Overdrive im Test: Der Affe sprengt das Fass!

DigiTech Badder Monkey Overdrive – SOS Affenalarm! Mit dem DigiTech DOD Badder Monkey Overdrive greift [...]

> WEITERLESEN
Music Man Sabre Rabea Massaad im Test – Überzeugt die grüne Allrounder-Axt?

Test: Music Man Sabre Rabea Massaad HH Emerald Hill Burst – Moderne Signature-Gitarre mit Vintage-Feel [...]

> WEITERLESEN
Zoom LiveTrak L6max im Test – Die kompakte Proberaum-Recording-Lösung

Für viele Gitarristen beginnt gutes Songwriting im Proberaum. Hier entstehen Riffs, Grooves, Arrangements und erste [...]

> WEITERLESEN
Walrus Audio Lore Reverse Soundscape Generator im Test

Das Walrus Audio Lore gehört zu den Effektpedalen, die man nicht einfach einschaltet und sofort [...]

> WEITERLESEN
Test: Color Audio Cassette Preamp – Porta-Sound im Pedal?

Der Color Audio Cassette Preamp Test zeigt schnell, wohin die Reise geht: Das Pedal richtet [...]

> WEITERLESEN
Johnny Cash Gitarren im Vergleich: Martin D-35 vs. Martin DX

Viele Gitarristen lieben Signature-Gitarren ihrer Idole, weil sie ein Stück Persönlichkeit des jeweiligen Musikers verkörpern. [...]

> WEITERLESEN
Test: Walrus Audio Qi Etherealizer – Ambient-Multieffekt

Das Walrus Audio Qi Etherealizer gehört zu den ungewöhnlichsten Multieffektpedalen der letzten Jahre und richtet [...]

> WEITERLESEN
ESP LTD Josh Middleton JM-I im Test – Klingt sie so heavy, wie sie aussieht?

Josh Middleton – Der Mann, der Metal atmet Josh Middleton ist ein Typ, der morgens [...]

> WEITERLESEN
Fender Jack White Pano Verb Test: Clean-König für Stereo-Setups

Test: Fender Jack White Pano Verb Fender und Jack White haben mit dem Pano Verb [...]

> WEITERLESEN
Gibson Miranda Lambert Bluebird Test: klangstarkes Artist-Modell

Mit der Gibson Miranda Lambert Bluebird schafft der US-amerikanische Traditionshersteller eine außergewöhnliche Signature-Gitarre, die einer [...]

> WEITERLESEN
Die Martin 000-28EC Eric Clapton im Test

Die Martin Guitars 000-28EC Eric Clapton ist eine Gitarre mit einem großen Namen, die zweifelsohne [...]

> WEITERLESEN
Fame URM-1000 Test: Bestes Modeling-Floorboard 2025 unter 200€?

Fame URM-1000 Ultimate Response Modeler im Test – Modeling-Wundertüte, vollgepackt mit Features Mit dem URM-1000 [...]

> WEITERLESEN
Fame R1 Mini-Amp im Test: Spielzeug oder Werkzeug?

Fame R1 Mini-Amp im Test: So klingt der Mini-Lunchbox-Amp Der Fame R1 ist ein ultrakompakter [...]

> WEITERLESEN
Test: Fame Mini-Universe Multi-Reverb – Kompaktes Hall-Universum für E-Gitarre

Fame Mini-Universe Multi-Reverb: Low-Budget-Reverb mit Boutique-Charakter? Wer auf der Suche nach einem kompakten Reverb-Pedal ist [...]

> WEITERLESEN
IK Multimedia TONEX Pedal Test: Preis-Leistungs-Hit im Modeling-Ring?

TONEX Pedal: IK Multimedias Modeling-Flaggschiff im Härtetest Mit dem TONEX Pedal hat IK Multimedia eine [...]

> WEITERLESEN
Test: Fame M33 vs. Fame M8 – Wireless-Systeme für E-Gitarre im Vergleich

Fame M33 vs. Fame M8: Zwei neue Wireless-Systeme im Vergleichstest Drahtlose Gitarrensysteme gehören längst nicht [...]

> WEITERLESEN
Kleiner Preis, große Show? Mooer GE150 vs. Zoom G2X FOUR im Vergleichstest

Zwei Budget-Boliden mit zahlreichen Features Du bist auf der Jagd nach einem kompakten Multieffektgerät, mit [...]

> WEITERLESEN
EHX Cock Fight Plus Test: Über krähende Hähne und sprechende E-Gitarren

Achtung: Der Hahnenkampf beginnt! Electro Harmonix ist bekannt für innovative Effektpedale, die immer wieder Maßstäbe [...]

> WEITERLESEN
Valeton VLP-400 Looper im Test: Ein umfangreicher Allrounder

Valeton VLP-400: Ultimatives Preis-Leistungs-Verhältnis? Valeton hat sich in den letzten Jahren mit preisgünstigen Effektpedalen, Multieffekten [...]

> WEITERLESEN

Fotots: DigiTech

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert