Fame Mini-Universe Multi-Reverb: Low-Budget-Reverb mit Boutique-Charakter?
Wer auf der Suche nach einem kompakten Reverb-Pedal ist und nicht gleich ein Vermögen für teure Boutique-Bodentreter ausgeben möchte, sollte einen näheren Blick auf das Fame Mini-Universe Multi-Reverb werfen! Das Pedal ist mit ganzen neun Reverb-Algorithmen beladen und bietet mit drei universellen Parameter-Reglern individuelle Klanggestaltungsmöglichkeiten für jeden Hall-Typen.
Neben Klassikern wie Room-, Hall- und Plate-Reverb bietet das Mini-Universe zudem exotische Modi wie Shimmer, Cloud, Bloom, Swell und Lofi, wodurch sich spannende Hallwände und dichte Ambient-Texturen im Handumdrehen gestalten lassen.
Mit einer breiten Palette an verschiedenen Reverb-Algorithmen, flexibler Parametrisierung, einem kompakten Metallgehäuse und einem ziemlich fairen Preis von 49,00 € richtet sich das Mini-Universe nicht nur an Gitarristinnen und Gitarristen, die im Proberaum, Studio oder auf der Bühne nach einer Ergänzung für ihr Pedalboard suchen:
Besonders für Anfängerinnen und Anfänger kann das Mini-Universe ein spannendes Tool sein, um neue Sounds für sich zu entdecken und ausgiebig mit verschiedenen Hall-Typen zu experimentieren.
Features des Mini-Universe
Technisch hat das Mini-Universe einiges zu bieten. Es ist mit neun Hall-Algorithmen ausgestattet, die von klassischem Room, Hall, Plate und Spring bis hin zu modernen Reverb-Typen wie Shimmer, Cloud, Bloom, Swell oder Lofi reichen. Die Effekt-Typen lassen sich über den zentralen Modi-Regler anwählen und über drei Parameter-Regler detailliert formen, sodass man nicht auf festgelegte Presets beschränkt ist, sondern den Sound an den eigenen Geschmack anpassen kann.

Bis auf zwei Spezialfälle lässt sich jeder Reverb-Typ mittels Low- und High-Pass-Filter bearbeiten (Parameter 1 / 2), während über den dritten Regler ein individueller Parameter wie zum Beispiel Drift, Dwell, Diffusion oder Risetime eingestellt werden kann. Besonders spannend sind die beiden Spezialfälle: Beim Shimmer-Reverb lässt sich nicht nur ein High-Pass-Filter (Par. 1) anpassen, sondern auch die Tonhöhe (Pitch) (Par. 2) variieren.
Der Lofi-Reverb hingegen verzichtet komplett auf High- und Low-Pass-Filter und setzt stattdessen auf die drei Parameter Sample, Noise und Drift, mit denen sich dank Sample-Rate-Reduction und White-Noise-Rauschen abgefahrene Vintage- oder tapeartige Soundtexturen erzeugen lassen. Ergänzt wird das Ganze durch die Decay- und Mix-Regler, mit denen du die Ausklingzeit und das Verhältnis von Effektsignal zum trockenen Direktsignal flexibel bestimmst. Damit gelingen sowohl subtile Raumklänge als auch massive Ambient-Wände oder experimentelle Effektflächen, die an moderne Sounddesigns erinnern.
Neun Reverb-Algorithmen des Fame Mini-Universe im Überblick
Room, Hall, Plate & Spring
Parameter 1: High-Pass-Filter
Parameter 2: Low-Pass-Filter
Parameter 3: Drift (Room, Hall, Plate) / Dwell (Spring)
Der Room-Reverb simuliert die natürliche Akustik kleinerer bis mittelgroßer Räume. Er sorgt für einen warmen, direkten Nachhall, der sich perfekt für intime Sessions oder Recording-Situationen eignet. Der Hall-Algorithmus des Mini-Universe bringt dich in die Atmosphäre einer Konzerthalle. Mit langer Ausklingzeit und üppigem Raumgefühl eignet er sich perfekt für Soli, Balladen oder atmosphärische Passagen im Ambient- oder Post-Rock-Kontext. Als altbewährter Studio-Klassiker steht der Plate-Reverb-Algorithmus bereit: Sein dunkler Nachhall verleiht der E-Gitarre zusätzliche Tiefe, ohne das Signal zu verwischen. Der klassische Spring-Reverb ist untrennbar mit ikonischen Surf- und Rock’n’Roll-Sounds verbunden. Metallisch schimmernd, mit charakteristischem „Drip“-Effekt, bringt er sofort Vintage-Vibes aufs Board – ideal für Surf, Rockabilly oder auch für Blues und Country.
Die High- und Low-Pass-Einstellungen ermöglichen es, tiefe und hohe Frequenzen des Effekts bewusst abzuschneiden oder durchzulassen, während der Drift-Parameter natürliche Wärme in das Effektsignal bringt. Falls ein Reverb-Algorithmus für deinen Geschmack zu „extrem“ klingt, so kannst du das Frequenzbild des Effekts detailliert bearbeiten. Im Zweifel lässt sich der Effekt-Anteil dank des Mix-Reglers auf ein subtiles Minimum reduzieren.
Exotische Reverb-Konsorten
Shimmer, Cloud, Bloom, Sweel und Lofi
Kommen wir zu den exotischen Reverb-Konsorten: Mit Shimmer-, Cloud-, Bloom-, Swell- und Lofi-Reverb lassen sich besonders spannende Sounds aus dem Pedal holen! Wer gerne tüftelt und experimentelle Klänge liebt, der wird hier eine gigantische Spielwiese an Hall-Effekten vorfinden.
Shimmer
Parameter 1: High-Pass-Filter
Parameter 2: Pitch
Parameter 3: Amount
Als früher Klassiker digitaler Reverb-Multieffekte aus den 2000er-Jahren hat sich der Shimmer-Reverb in modernen Ambient-Genres fest verankert. Der Effekt kann deinem Sound einen ätherischen Klangcharakter verleihen, indem das Signal nach oben gepitcht wird. Über den Pitch-Parameter lässt sich also der Hall stufenlos bis zu einer Oktave nach oben verschieben, wodurch ein schillernder, fast choraler Glanz entsteht, der Akkorden und Melodien ungemein Tiefe und Strahlkraft verleiht. Besonders beliebt ist Shimmer in Ambient, Lofi, Post-Rock oder in modernen Worship-Settings.
Cloud
Parameter 1: High-Pass-Filter
Parameter 2: Low-Pass-Filter
Parameter 3: Diffusion
Der Cloud-Reverb erzeugt einen weichen, weitflächigen Klangteppich, der über den Diffusion-Regler (Par. 3) mit schwebenden, modulationsähnlichen Texturen angereichert werden kann. Besonders die lange Abklingzeit sorgt für einen immersiven, „wolkenartigen“ Hall und eignet sich ideal für sphärische Reverb-Wände oder experimentelle Soundscapes, die nach Tiefe und Atmosphäre verlangen.
Bloom
Parameter 1: High-Pass-Filter
Parameter 2: Low-Pass-Filter
Parameter 3: Length
Der Bloom-Reverb entfaltet seine volle Wirkung zeitverzögert: Nach dem Anschlag baut sich der Hall langsam auf, bis er zu einer intensiven, weitläufigen Klangfläche anschwillt. Diese organische Dynamik verleiht Soli, introspektiven Passagen oder cineastischen Arrangements einen tollen Klangcharakter und sorgt dafür, dass sich jede Note wie ein eigenes kleines Klanguniversum entfaltet.
Swell
Parameter 1: High-Pass-Filter
Parameter 2: Low-Pass-Filter
Parameter 3: Risetime
Mit dem Swell-Algorithmus entstehen sanft anschwellende Klangwellen, bei denen die Attack-Phase, je nach Mix-Regler-Position, komplett verschwinden kann. Akkorde und Einzeltöne entwickeln sich langsam, wodurch der Eindruck von orchestralen Pads oder synthetisch anmutenden Flächen entsteht. Ideal für Ambient, Post-Rock oder atmosphärische Intros, in denen sich die Gitarre nahtlos in den Gesamtklang einfügt.
Ist der Mix-Regler voll aufgedreht, so ist der Anschlag nicht mehr hörbar, wodurch sich interessante Ambient-Pad-Texturen gestalten lassen. Je nach Mix-Regler-Position lassen sich spannende Sounds gestalten, die gerade für Fans des Unkonventionellen ein Gaumenschmaus für die Ohren sein können!
Lofi
Parameter 1: Sample
Parameter 2: Noise
Parameter 3: Drift
Der Lofi-Reverb bricht mit Konventionen und bringt einen bewusst rohen, ungeschliffenen Reverb-Sound ins Spiel. Anstelle klassischer Filter nutzt er die Parameter Sample, Noise und Drift, mit denen sich durch reduzierte Auflösung, dezentes Bandrauschen und subtile Modulationen charaktervolle Vintage- oder glitchige Sounds erzeugen lassen. Ein kreatives Werkzeug für experimentierfreudige Fans ungeglätteter Sounds, die ihren Tracks eine unverwechselbare Note verleihen wollen.
Hardware-Features
Robustes Metallgehäuse mit USB-C-Stromversorgung

Neben dem breiten Klangspektrum überzeugt das Fame Mini-Universe auch durch seine Hardware. Das robuste Metallgehäuse macht das Pedal bühnenfest, während die kompakten Maße dafür sorgen, dass es sich problemlos in jedes Pedalboard integrieren lässt. Ein On/Bypass-Fußschalter erlaubt die schnelle Aktivierung im Live-Einsatz, während die LED-Anzeige Kontrolle über den aktiven Effekt bietet.
Auch bei der Stromversorgung zeigt sich das Mini-Universe flexibel: Neben dem klassischen 9V-DC-Netzteil lässt es sich über eine USB-C-Schnittstelle betreiben, was besonders für Homestudio- oder Desktop-Setups mit Gitarre und Synthesizer praktisch ist.
Damit wird das Pedal zu einem echten Allrounder für Einsteigerinnen und Einsteiger, die unkompliziert in die Welt der Reverbs eintauchen wollen, ebenso wie für Profis, die nach inspirierenden Klangfarben und kreativen Erweiterungen für ihr Setup suchen.
Mit seiner Kombination aus Vielseitigkeit, klarer Bedienung und Boutique-Feeling bietet das Fame Mini-Universe ein enormes Klangspektrum zu einem mehr als fairen Preis – und trägt seinen Namen als „Mini-Universum“ absolut zu Recht.
Fazit:
Stärken des Mini-Universums: Vollgepacktes Low-Budget-Pedal mit vielseitigen Einstellungsmöglichkeiten
Das Fame Mini-Universe Multi-Reverb punktet vor allem durch seine enorme Vielseitigkeit und den klaren Boutique-Charakter zu einem fairen Preis von 49,00 €. Mit insgesamt neun unterschiedlichen Reverb-Algorithmen – von klassischen Room-, Hall- und Plate-Sounds bis zu exotischen Reverb-Effekten wie Shimmer, Cloud oder Lofi – eröffnet es eine große Bandbreite an Klangfarben für nahezu jedes Genre. Die drei flexiblen Parameter-Regler erlauben eine detaillierte Klanggestaltung und machen aus jedem Effekt ein individuelles Werkzeug, während die solide Bauweise im kompakten Metallgehäuse für maximale Zuverlässigkeit auf Bühne, im Studio oder im Proberaum sorgt.
Ein weiteres Highlight ist die alternative Stromversorgung: Neben dem klassischen 9V-DC-Netzteil lässt sich das Pedal auch über USB-C betreiben – ideal für modernes Homerecording oder den Einsatz mit Laptop und Interface. So bietet das Mini-Universe sowohl Einsteiger:innen als auch Profis eine rundum überzeugende Mischung aus Kreativität, Praxistauglichkeit und Soundqualität.
Schwächen des Mini-Universe: Wald vor lauter Bäumen
So vielseitig und spannend das Fame Mini-Universe Multi-Reverb auch ist, gerade Einsteigerinnen und Einsteiger könnten sich von den vielen Parametern und Möglichkeiten schnell überfordert fühlen. Wer unbedacht an den drei Parameter-Reglern dreht, landet nicht selten in einem dichten Geflecht aus unkontrollierten und teilweise harschen Sounds. Besonders die kreativen Spezialmodi wie Shimmer oder Lofi sind zwar spannend, können bei extremen Einstellungen jedoch auch schnell ausufern und für Frust sorgen.
Hinzu kommt, dass die Vielzahl an Algorithmen und Klangoptionen dazu führen kann, dass man sich im „Wald vor lauter Bäumen“ verliert. Wer sich jedoch die Zeit nimmt, das Pedal kennenzulernen, wird mit einem breiten Spektrum an Reverb-Sounds belohnt, muss aber mit einer gewissen Lernkurve rechnen, wenn man vorher noch nie mit einem umfangreichen Reverb-Pedal gearbeitet hat. Quantität ist demnach nicht immer das Wahre, gerade dann, wenn man in dieser Preisklasse einen unkomplizierten „Ready-to-Play“-Effekt sucht.
Pro
- Neun vielseitige Hall-Algorithmen
- Individuelle Klangformung der einzelnen Reverb-Typen
- Robustes und kompaktes Metallgehäuse
- Flexible Stromversorgung über 9 V DC Netzteil oder alternativ über USB-C
Contra
- Zahlreiche Bedienmöglichkeiten erfordert eine gewisse Lernkurve für Einsteigerinnen und Einsteiger
- Shimmer- und Lofi-Reverb reagieren empfindlich, falsche Parameterkombinationen führen leicht zu schrillen oder chaotischen Sounds
- Die Fülle an Effekten und Einstellmöglichkeiten kann den „Wald vor lauter Bäumen“-Effekt hervorrufen