Strymon Olivera – die Wiedergeburt des legendären Oil Can Echo von 1959
Wenn man die Geschichte der Effektgeräte zurückspult, stößt man unweigerlich auf Klassiker wie das legendäre Roland RE-201 Space Echo, welches den Sound vieler Musikproduktionen in den 70er-/80er-Jahren prägte. Das klassische Bandecho liefert einen unverkennbaren Sound und färbt jedes Audiosignal mit seinem ganz eigenen Charakter. Doch bereits in den 50er-Jahren gab es eine Erfindung, die bis heute einen einzigartigen Flair mitbringt: das Oil Can Echo. Lange bevor es digitale Delays oder gar Tape-Echos in Pedalform gab, tüftelten Ingenieure in den 1950er-Jahren an elektromechanischen Methoden, um Gitarrensignale mit teils abenteuerlichen Konstruktionen zu verzögern.
Eine dieser Ideen stammte von der Tel-Ray Electronics Company aus Kalifornien, die 1959 ein völlig neues Prinzip vorstellte: Anstatt Tonband oder Federmechanik zu nutzen, setzte man auf einen rotierenden Metallzylinder in einem kleinen Ölbehälter. Das Ergebnis war ein Echoeffekt, der so unvorhersehbar wie organisch klang – dunkel, schwankend, vibrierend und zugleich schimmernd lebendig. Genau diesen magischen Sound hat Strymon mit dem Olivera Vintage Oil Can Echo in die Gegenwart geholt.
Das Funktionsprinzip der historischen Oil Can-Echos ist sowohl ungewöhnlich als auch faszinierend. Im Inneren befand sich eine rotierende Metallscheibe, auf die über eine Aufnahmespule ein statischer Ladungsimpuls geschrieben wurde. Das Öl im Behälter diente dabei nicht nur als Schmiermittel, sondern auch als dielektrisches Medium, das half, die Ladung kurzzeitig zu speichern.
Diese aufgeladene Scheibe erzeugte einen leicht zeitversetzten Wiedergabeeffekt, sobald die Signale durch die Wiedergabeköpfe abgenommen wurden. Weil die Geräte jedoch keinen Löschkopf besaßen, blieb ein Teil der Ladung auf der Scheibe erhalten. Das führte dazu, dass auch ohne aktive Rückkopplung immer eine Art „natürlicher Repeat“ entstand – also ein Echo, das nie ganz verstummte, sondern langsam im Ölfilm verklang.
Grafik der Funktionsweise eines Oil Can Echos. – Grafik: Strymon
Der zweite entscheidende Faktor war die asymmetrische Taktung der Wiederholungen. Während die erste Wiederholung von der Distanz zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf abhing, entstanden die weiteren Echos durch die fortlaufende Rotation der Scheibe. Dadurch klangen die Delays rhythmisch ungleichmäßig, beinahe zufällig verschoben, wodurch der unverwechselbare Charakter entstand, der das Oil Can-Echo bis heute einzigartig macht. Diese unregelmäßige Kadenz und das begrenzte Frequenzspektrum sorgten für eine „murky“ Atmosphäre, die zwischen Delay und Reverb schwebt.
Features des Strymon Olivera Vintage Oil Can Echo
Digitaler DSP-Algorithmus lässt das Öl wieder fließen!
Mit dem Olivera hat Strymon nun ein Pedal entwickelt, das diese analoge Mechanik mit modernster DSP-Technologie authentisch nachbildet. Der Klang des Olivera ist keine simple Vintage-Kopie, sondern eine komplette digitale Rekonstruktion der physikalischen Prozesse im Inneren eines echten Oil Can-Echos. Die Entwickler analysierten die Originalgeräte, um die dynamische Wechselwirkung von Ladung, Ölfilm und Scheibenrotation in einen Algorithmus zu übersetzen.
Das Ergebnis ist ein Effekt, der die „mechanische Unvorhersehbarkeit“ der Vintage-Geräte perfekt trifft. Dadurch liefert das Olivera nicht nur einen klassischen Delay-Effekt, sondern bringt gleichzeitig leichte Tonverformungen, Modulationen und Phasenverschiebungen mit, die das Original so lebendig machten.
Strymon Olivera Vintage Oil Can Echo
Der Olivera bietet Delay-Zeiten von etwa 200 bis 800 Millisekunden, die sich über den „Time“-Regler und den dreistufigen Head-Schalter steuern lassen. Dabei können die beiden virtuellen Wiedergabeköpfe wahlweise kurz, lang oder gleichzeitig aktiviert werden, was komplexe, verschachtelte Rhythmusmuster erzeugt.
Mit dem Regeneration-Regler (der beim Original oft als „Reverb“ bezeichnet wurde) lässt sich die Anzahl und Dichte der Wiederholungen steuern, welche bis hin zu einem dichten, federhallartigen Klang reicht. Die Parameter Rateund Intensity regeln die Geschwindigkeit und Tiefe der Modulation, wodurch man von subtilen Schwebungen bis zu sirrenden, kaputten Texturen alles erzeugen kann.
Dank moderner Ausstattung fügt sich der Olivera nahtlos in aktuelle Setups ein: Stereo-Ein- und Ausgänge, ein Class-A-JFET-Preamp für maximale Dynamik, MIDI-Steuerung, USB-C-Anschluss für Firmware-Updates und eine wahlweise True- oder Buffered-Bypass-Schaltung machen ihn ebenso vielseitig wie robust. Trotz all dieser Technik bleibt das Herz des Olivera zutiefst Vintage!
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