Wie viel kostet eine gute E-Gitarre? Tipps für den Erstkauf

Die Qual der Wahl: Worauf kommt es beim Erstkauf einer E-Gitarre an?

Wie viel kostet eine gute E-Gitarre? Vor dieser Frage stehen besonders Anfänger:innen, Wiedereinsteiger:innen oder Eltern, die nach einem passenden Geschenk zum nächsten Geburtstags- oder Feiertagsanlass suchen. Das Angebot an einzelnen E-Gitarren und Bundles ist gigantisch und erstreckt sich von niedrigen dreistelligen Beträgen bis in hohe vierstellige Preisbereiche.

Welches Modell kommt für den Einstieg infrage und welche Features sind besonders wichtig, um unkompliziert mit dem Gitarrespielen anzufangen? Was beeinflusst den Preis einer E-Gitarre – und wie viel sollte man für den Anfang wirklich ausgeben, um langfristig dabeizubleiben? In diesem Artikel geben wir eine realistische Übersicht für alle, die vor ihrem ersten Kauf einer E-Gitarre stehen – und klären gleichzeitig diese und weitere wichtige Fragen!

Was kostet eine gute E-Gitarre grundsätzlich?

Preisspannen im Überblick

Zuallererst lässt sich festhalten: Wer neu beginnt, sucht logischerweise nach einem E-Gitarren-Modell oder Bundle, das ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bietet – also trotz geringem Preis mit solider Verarbeitung punktet. Im besten Fall kommen auch Komplettpakete infrage, die neben dem Instrument gleich auch einen Verstärker, ein Kabel und ggf. eine passende Tasche (Gigbag) enthalten.

Folgende Preisspannen können als Orientierung für eine erste Budgeteinschätzung dienen:

Einstiegsklasse: ca. 100 € bis 400 €

Mittelklasse: ca. 400 € bis 800 €

Oberklasse / Profi: ab ca. 800 € bis ca. 3000 €

Boutique- / Custom-Shop-Modelle: ab ca. 3000 € bis 4000 €

Für den Einstieg empfehlen wir klar die Preisspanne von ca. 100 € bis 400 €. Die gute Nachricht: In dieser Kategorie finden sich bereits viele Instrumente, die absolut ausreichend sind und trotz des günstigen Preises eine solide Qualität sowie eine gute Basis in Sachen Handling und Sound mitbringen. Boutique- / Custom-Shop-Modelle in hohen vierstelligen Preisregionen sind grundsätzlich handgefertigt und zumeist aus besonders hochwertigen Tonhölzern gefertigt..

Preis vs. Qualität

Worauf sollte man achten?

E-Gitarre Stratocaster

Welche Eigenschaften sollte eine gute E-Gitarre für den Einstieg haben und welche Features sind für eine möglichst angenehme Bespielbarkeit wichtig? Der wichtigste Indikator für ein gutes Einstiegsinstrument ist in erster Linie die Verarbeitung der Tonhölzer und der Hardware, um eine möglichst angenehmes Handling sowie eine zuverlässige Stimmstabilität zu bekommen. Des Weiteren spielt natürlich die Klangqualität eine wichtige Rolle, um je nach Bedarf und Musikgeschmack auch den Sound zu bekommen, der erwünscht ist.

1. Gute Verarbeitung: Halsübergang, Bundierung, Lackierung

Eingeleimter Hals der J & D LC300 Cherry Sunburst

Die Verarbeitung entscheidet oft darüber, ob eine Gitarre langfristig Freude bereitet oder schnell frustriert. Besonders wichtig: ein sauber eingepasster Halsübergang – also die Verbindung von Hals und Korpus. Ist dieser nicht exakt gefertigt, kann das Instrument instabil wirken oder sich schlecht stimmen lassen.

Auch die Bundierung sollte hochwertig ausgeführt sein: Scharfe Bundkanten oder ungleichmäßige Bundhöhen stören das Spielgefühl und können beim Greifen sogar wehtun. Eine gleichmäßige Lackierung ohne Nasen oder Risse ist auch in der Einstiegsklasse ein gutes Qualitätsmerkmal.

2. Bespielbarkeit: Halsprofil, Griffbrettradius, Ergonomie & Gewicht

Eine Gitarre kann noch so gut klingen – wenn sie nicht gut in der Hand liegt, macht das Spielen keinen Spaß. Ein angenehmes Halsprofil (z. B. C-Profil) und ein ausgewogenes Gewicht sind besonders für Anfänger:innen entscheidend. Auch der Griffbrettradius beeinflusst die Spielbarkeit: Flache Radien (z. B. 16″) erleichtern das Riff- und Solospiel, stärkere Wölbungen (z. B. 9,5″) bieten Vorteile beim Akkordspiel.

Je nach Hersteller variiert dieser Wert – Gitarren von Squier tragen zumeist einen 9,5″-Griffbrettradius, während die Yamaha Pacifica-Modelle meist einen 12″-Radius bieten. Flachere Radien von 13″ bis 16″ sind oft typisch für Metal-orientierte Modelle von Ibanez oder Jackson.

Tipp: Unbedingt ausprobieren! Eine Gitarre sollte sich beim Greifen natürlich und angenehm anfühlen.

3. Klangqualität: Tonabnehmer und Sound-Dynamik

Der Sound einer E-Gitarre wird maßgeblich von den verbauten Tonabnehmern (Pickups) beeinflusst. Günstigere Modelle setzen meist auf einfache Keramik-Pickups, während höherwertige Gitarren oft Alnico-Magneten verbauen, die als klanglich „wärmer“ und dynamischer wahrgenommen werden. Jedoch fallen die wahrnehmbaren Nuancen des Sounds meist sehr gering aus.

Viel wichtiger ist für dich und dein Genre der Typ der verbauten Tonabnehmer: Neben klassischen Single Coils (einspulige Tonabnehmer) und Humbuckern (zweispulige Tonabnehmer) gibt es noch weitere Pickup-Typen, die für den Einstieg jedoch erst mal außen vor gelassen werden können. Hier eine kurze Erklärung zu den beiden herkömmlichsten Tonabnehmern:

Single Coils: Einspulige Tonabnehmer mit klarer, brillanter Klangcharakteristik – ideal für funkige Cleans oder bluesige Riffs. Single Coils liefern eine definierte Ansprache mit „knackigem“ Ton, sind allerdings anfälliger für Brummen bei hohen Lautstärken oder stärker zerrenden Verstärkern/Effektpedalen.

Humbucker: Doppelte Tonabnehmer-Spulen, die Brummen unterdrücken („hum bucker“) und für einen wärmeren, druckvolleren Sound sorgen – besonders beliebt in Rock- und Metal-Genres.

Gute Einsteiger-Gitarren liefern bereits klare, verzerrbare Sounds und lassen sich vielseitig einsetzen. Wer auf bestimmte Musikrichtungen abzielt (z. B. Rock, Metal, Funk), sollte einen passenden Pickup-Typ (Single Coil oder Humbucker) im Blick haben. Viele E-Gitarren bieten auch eine Kombination aus Humbucker und Single Coils, wodurch sie vielseitig in den unterschiedlichsten Genres eingesetzt werden können:

Zum Beispiel: Squier Sonic Stratocaster HSS MN Tahitian Coral mit HSS-Pickup-Konfiguration ist ein vielseitiger Allrounder für den Einstieg!

4. Hardware & Stimmstabilität: Mechaniken, Sattel, Brücke

Ein oft unterschätzter Faktor beim Gitarrenkauf ist die Qualität der Hardware. Stimmen sich die Mechaniken sauber und halten sie die Stimmung auch bei Bendings oder Vibratoeinsätzen? Sitzt der Sattel gut – also dort, wo die Saiten am oberen Ende des Halses aufliegen – haken sie beim Stimmen oder rasten nicht sauber ein? Auch die Brücke (Bridge) sollte solide verbaut sein, um eine möglichst angenehme Saitenlage und eine stabile Intonation zu gewährleisten. Viele Einsteiger-Gitarren machen hier keine Probleme, doch ein prüfender Blick lohnt sich allemal!

Hardtail Bridge: Feste Brücke ohne Tremolo – sorgt für bessere Stimmstabilität und direkte Tonübertragung. → Besonders empfehlenswert für den Einstieg, da der Saitenwechsel schnell und unkompliziert vonstattengeht.

2-Punkt-Tremolo: Vibrato-Brücke mit zwei Schraubpunkten zur Lagerung – ermöglicht sanfte Tonbeugungen bei gleichzeitig stabiler Stimmung. → Wer direkt mit einem Tremolo starten möchte, wird auch bei diesem Brückensystem keine größeren Probleme in Sachen Saitenwechsel oder Stimmstabilität bekommen.

Floyd Rose: Ein spezielles Double-Locking-Tremolo-System für extreme Tremolo-Einsätze (Divebombs, Pull-Ups etc.), das die Stimmung durch Klemmsättel besonders stabil hält. Dank Feinstimmern an der Brücke lässt sich die Gitarre präzise nachstimmen, wobei die Stimmung grundsätzlich durch den Locking-Sattel bombenfest bleibt – ideal für Shredder und Metal-Spieler:innen. → Definitiv eher für Fortgeschrittene geeignet, da Saitenwechsel oder Anpassungen des Systems zeitintensiver ausfallen als beispielsweise bei festen Brücken.

Weitere Infos zu Tonabnehmern, Bauformen, Hardware etc. gibt es hier: E-Gitarren für Einsteiger – Unsere Top 10

Zusammenfassung: Hör auf Dein Bauchgefühl!

Jackson Meta-Gitarre

Wer auf der Suche nach einer guten E-Gitarre für den Einstieg ist, muss nicht tief in die Tasche greifen. Bereits in der Preisklasse zwischen 150 € und 400 € gibt es heute eine Vielzahl an Instrumenten, die mit solider Verarbeitung, brauchbarer Hardware und spielfreundlicher Ergonomie überzeugen. Wichtig ist vor allem, dass die Gitarre gut in der Hand liegt, sich sauber spielen lässt und zur eigenen Musikrichtung passt – unabhängig vom Markennamen oder dem Preis auf dem Etikett.

Gerade Anfänger:innen profitieren von unkomplizierten Modellen mit stabilem Tuning, gutem Klangbild und einfacher Bedienung. Wer sich unsicher ist, sollte verschiedene Modelle direkt vergleichen oder im besten Fall vor dem Kauf einmal selbst ausprobieren!

Die Auswahl an Einsteiger-Gitarren war noch nie so groß wie heute. Wer ein bisschen Zeit in die Recherche steckt und die eigenen Bedürfnisse im Blick behält, findet schnell ein Modell, das motiviert, Spaß macht und Lust auf mehr Gitarrenzeit weckt. Und darauf kommt es am Ende an: Freude am Spielen – ganz unabhängig vom Preis.

Empfehlenswerte Marken für den Einstieg:

Klassisches Design mit vielseitigem Allrounder-Sound:

Modernes Design, optimal für Genres von Rock bis Metal:

E-Gitarren, Bundles und mehr

Bei MUSIC STORE professional finden Sie zahlreiche Einsteigergitarren, Bundles und mehr zu günstigen Preisen zwischen 100 € bis 400 €. Beispielsweise eignen sich für den Einstieg Komplettsets mit E-Gitarre, Verstärker, Kabel, Plektren, Saiten und Gurt.

Zum Beispiel: J & D ST Rock HSS Complete – E-Gitarren Anfänger Set

J & D ST Rock HSS Complete – Set
  • 1 × J & D E-Gitarre ST Rock HSS BK Black
  • 1 × Fame DC-15
  • 1 × J & D Gitarrengurt Nylon NS5 Black
  • 1 × MUSIC STORE Instrumentenkabel 3 m
  • 1 × Fame E-Git.Saiten 09-42 Round wound Nickel Plated
  • 12 × MUSIC STORE Peter Maffay Tour Pick

Weitere Infos zu E-Gitarren und Einstiegsbundles gibt’s hier! 

Mehr zum Thema:

E-Gitarren für Einsteiger – Unsere Top 10

E-Gitarren für Einsteiger – Unsere Top 10

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert